Die Aloe Vera oder auch Echte Aloe ist nicht nur für ihre heilende Wirkung bekannt, sondern liegt mittlerweile auch als dekorative Topfpflanze im Trend.
Wie man sie am besten pflegt, erfährst du hier.
Herkunft der Echten Aloe
Die Aloe vera kommt ursprünglich dem tropischen bis subtropisches Gebiet der arabischen Halbinsel.
Sie gehört zu der Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae).
Neben ihrem botanischen Name Aloe Vera, wird sie auch als Echte Aloe oder Bitterschopf bezeichnet.
Dies ist dadurch zu begründen, dass ihr botanischer Gattungsname „Aloe“, welcher ursprünglich aus dem arabischen Sprachraum stammt übersetzt „bitter“ bedeutet.
Dies ist auf den Geschmack der Blätter zurückzuführen. Der lateinische Name „Vera“ heißt übersetzt „wahr“ oder „echt“.
Zudem wird die Zimmerpflanze auch als Wüstenlilie bezeichnet.
Das Besondere an der Aloe ist, dass ihr heilende Kräfte zugeschrieben werden.
Der Saft ihrer Blätter wird schon seit der Antike als wirksames Heilmittel gegen Hauterkrankungen und zur Hautpflege genutzt.
Im deutschsprachigen Raum wird die Echte Aloe seit dem 12. Jahrhundert als Heilpflanze angesehen.
Auch hier wird sie nun zur Linderung und Heilung von Hautverletzungen und -krankheiten verwendet.
Mittlerweile sie ihr Saft auch in vielen Kosmetik- und Hautpflegeprodukten enthalten.
Aussehen und Erkennungsmerkmale der Aloe Vera
Der Bitterschopf wächst ohne Stamm in schwerer nährstoffreicher Erde.
Ihre grünlichen Blätter sind wie bei allen sukkulenten Pflanzen fleischig und dick.
Sie sind spitz zulaufend, haben stachelige, gedornte Blattränder und sind rosettenartig angeordnet.
Abhängig vom Standort der Zimmerpflanze erreicht die Aloe vera eine Höhe und einen Durchmesser von bis zu 60 Zentimeter.
Die Blüte
Die Echte Aloe bildet im Januar einen lang gestielten Blütenstand aus, welcher senkrecht nach oben wächst und teils auch ein oder zwei Seitenzweige hat.
Je nach Sorte, sitzen an den Enden des Blütenstandes gelbe, orange oder rote Röhrenblüten. Diese sind um den Stängel herum angeordnet.
Optisch erinnert sie etwas an eine Fackellilie-Blüte.
Die Frucht
Neben dem Aloe-Vera-Gel, welches als Produkt der Pflanze hervorgeht, bildet die Pflanze auch kleine braune bis schwarze Samen aus.
Der optimale Standort für die Wüstenlilie
Aufgrund ihrer tropischen bis subtropische Herkunft, liebt die Heilpflanze warme, vollsonnige Standorte.
Somit eignen sich für sie helle, sonnige Südfenster in Zimmer, wo sie direkte Sonne genießen kann.
Noch besser für die Echte Aloe ist ein Wintergarten.
Im Sommer sollte man sie aufgrund der besseren Lichtverhältnisse, wenn möglich auf den Balkon oder die Terrasse stellen.
Den Bitterschopf überwintern
Da dem Bitterschopf schon Temperaturen ab vier Grad schaden können, sollte er frühzeitig in einen hellen Wintergarten bei ca. 15 °C gebracht werden. Es eignet sich ebenfalls auch ein Platz an einem hellen Südfenster in einem kühlen Raum.
Wichtig ist, dass die Echte Aloe den Winter über nur ungefähr alle vier bis sechs Wochen gegossen wird.
Das Düngen sollte in dieser Zeit pausiert werden.
Die Winterruhe zwischen Oktober und April hilft der Wüstenlilie dabei, ihre Blüte zu bilden. Sobald die Triebe sprießen, kann die Pflanze wieder in ein wärmeres Zimmer gestellt werden.
Die Aloe Vera gießen
Wie alle Sukkulenten, benötigt die Aloe vera nur wenig Wasser.
Sie kann über längere Zeit Trockenheit tolerieren, freut sich jedoch außerhalb der Wintermonate über eine wöchentliche Wassergabe.
Am besten wird die Echte Aloe dabei über ihren Untersetzer gegossen.
Dies ist unter anderem zu empfehlen, da so kein Wasser auf ihre Blätter gelangen kann und Pilzbefall oder Fäulnis durch einen Wasserstau im Inneren der Rosette vermieden wird.
Das Substrat sollte immerzu feucht gehalten werden, jedoch sollte die Erdoberfläche zwischen den Wassergaben antrocknen.
Überwässerung und Staunässe sollten unbedingt vermieden werden.
Die Wüstenlilie düngen
Es wird empfohlen, ihr Wasser während der Vegetationszeit etwa alle zwei Wochen mit ein wenig flüssigen Kakteendünger * zu versetzen.
Nach dem Umtopfen oder während des Winters sollte auf das Düngen verzichtet werden.
Das perfekte Substrat für die Echte Aloe
Das Substrat der Aloe vera sollte folgende Eigenschaften erfüllen: mineralisch, humusarm, nährstoffreich und nicht zu feucht.
Entsprechend eignet sich sandige Kakteen- oder Sukkulentenerde* am besten.
Kübelpflanzenerde* kann ebenfalls verwendet werden, wenn sie im Verhältnis 2:1 mit Tongranulat oder Sand versehen wird.
Tipp: Dem Substrat kann zusätzlich noch mit einem Löffel oder ähnlichem kohlensaurer Kalk* untergemischt werden. Dies empfiehlt sich, da die Wüstenlilie kalkliebend ist.
Den Bitterschopf umtopfen
Umtopfen kann man den Bitterschopf bis auf die Blütezeit das gesamte Jahr über. Ideal eignet sich jedoch der Zeitraum zwischen Mai und Juni, da die Zimmerpflanze dann ihre Winterruhe beendet hat.
Bevor sie umgetopft wird, sollte sie längere Zeit nicht gegossen werden. Dies hilft später dabei den trockenen Wurzelballen einfacher von der alten Erde zu lösen.
Für den neuen, größeren Kübel sollte frische, nährstoffreiche Erde verwendet werden.
Nachdem die Aloe Vera in ihren neuen Topf eingepflanzt wurde, sollte sie, bis sie neue Wurzeln gebildet hat mit Stäben gestützt werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sie in der neuen Erde umkippt.
Die Aloe vera schneiden
Bei der Wüstenlilie ist kein Pflegeschnitt notwendig. Da die Pflanze jedoch gerne schnell groß wird und zu allen Seiten wuchert, können die äußeren, älteren Blätter mit einer sauberen (Garten-)schere oder einem sauberen Messer abgetrennt werden.
Auch beschädigte oder kranke Blätter sollten immer entfernt werden.
Wer das Gel der Aloe vera nutzten möchte, kann ihre äußeren Blätter zu diesem Zweck ernten. Hierzu eignen sich vor allem mindestens drei Jahre alte Aloen.
Die Wüstenlilie vermehren
Zur Vermehrung können Ableger oder genauer gesagt Kindel und Wurzelausläufer genutzt werden.
Sind die kleinen Baby-Pflänzchen mindestens fünf Zentimeter groß, können sie von der Mutterpflanze abgetrennt und einzeln eingepflanzt werden.
Dies sollte am besten im Frühjahr durchgeführt werden.
Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler der Echten Aloe
Krankheiten und Schädlinge
Befall durch Schmier- und Wollläuse
Schmier- und Wollläuse können schon in einer neu gekauften Pflanze stecken. Andernfalls kann ihr Auftreten durch Pflegefehler, lichtarme Standorte oder trockene Heizungsluft begünstigt werden.
Besonders in den Wintermonaten können diese Schädlinge bei der Aloe auftreten.
Sie sind anhand eines weißen schmierigen Belags auf der Zimmerpflanze zu erkennen. Wenn sich der Rußtaupilz angesiedelt hat, taucht ebenfalls ein schwärzlicher Belag auf, welcher sich jedoch leicht abwischen lässt.
Es empfiehlt sich betroffene Pflanzen so schnell wie möglich zu isolieren, um die Verbreitung der Schmier- und Wollläuse bei deinen anderen Pflanzen einzudämmen und zu verhindern.
Um die Schädlinge zu bekämpfen, sollten befallene Teile der Echten Aloe direkt abgeschnitten werden.
Des weitern hilft es sie an mehreren Tagen hintereinander mit Melissengeist einzusprühen oder die Tierchen mit einem in Spiritus gedrängten Tuch abzuwischen.
Zur biologischen Bekämpfung können natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen eingesetzt werden.
Andernfalls können auch spezielle Pflanzen-Sprays* zur Behandlung eingesetzt werden.
Pflegefehler
Die meisten Probleme bei der Aloe Vera entstehen durch Pflegefehler. Wie diese zu vermeiden sind, erfährst du hier.
Zu starke Wassergabe
Diesen Fehler bemerkst du anhand der braunen, matschigen Blätter der Aloe Vera.
Denn auch wenn du es nur gut meinst, entsteht bei zu starkem Gießen Staunässe, Wurzelfäule oder sogar Pilzbefall. Besonders schädlich für die Pflanze ist es, wenn sich in ihrer Blattrosette Wasser sammelt.
Schneide kranke Blätter ab und gieße die Wüstenlilie in Zukunft weniger und am besten nur über ihren Untersetzer.
Auch ein sandiges, durchlässiges Substrat und eine gute Drainage ist hierbei hilfreich.
Dunkler Standort
Aufgrund ihrer sonnigen Herkunft benötigt der Bitterschopf auch bei dir Zuhause viel Licht. Bekommt die Pflanze dies nicht, wächst sie nur kümmerlich.
Bestenfalls solltest du ihr einen Platz an einem Südfenster frei machen oder sie in den Wintergarten stellen. Im Sommer eignet sich auch ein regengeschützter Platz auf der Terrasse oder dem Balkon.
Aloe Vera überwintert falsch
Da die Zimmerpflanze nicht winterhart ist, muss sie rechtzeitig in die Wohnung oder den Wintergarten geholt werden.
Dort sollte sie weiterhin an einem sonnigen Ort stehen.
Temperaturen von 10 bis 15 Grad Celsius helfen der Aloe in ihre Winterruhe einzukehren, wobei sie zur Blütenbildung angeregt wird.
Ich beantworte deine Fragen!
Warum wird meine Aloe Vera braun?
Dies kann unterschiedliche Gründe haben:
Zu viel direkte Sonne: Die Blätter verfärben sich als Sonnenschutz – Die Echte Aloe sollte an einen absonnigeren Standort gestellt werden
Altes Substrat: In der alten Erde sind keine Nährstoffe mehr vorhanden – Hier ist Umtopfen die Lösung
Staunässe: Durch zu starke oder häufige Wassergaben können die Blätter braun und weich werden – Das Gießen sollte für 1 bis 2 Wochen eingestellt werden, damit der Wurzelballen abtrocknet; zudem sollte die Zimmerpflanze auf Fäulnis und Pilzbefall untersucht werden
Wachstum: Der Bitterschopf bildet neue, junge Blätter aus – Hier liegt kein Pflegefehler vor, die alten Blätter können jedoch entfernt werden
Umtopfen: Nach dem Umtopfen kann die Aloe Vera braun werden, da sie noch keine Feinwurzeln ausgebildet hat – Hier liegt ebenfalls kein Pflegefehler vor; die Pflanze wird von selbst wieder vital werden
Haben alle Pflanzen der Gattung Aloe eine heilende Wirkung?
Achtung! Auch wenn beispielsweise die Baum-Aloe (Aloe arborescens) ebenfalls als Heilpflanze gilt, gibt es auch giftige Vertreter der Gattung der Aloe. Zu ihnen gehören die Grannen-Aloe (Aloe aristata), die Tiger-Aloe (Aloe variegata) und die Spiral-Aloe (Aloe polyphylla).
Kann die Aloe Vera Krebs auslösen?
Die Aloe Vera kommt nunmehr auch in Nahrungsergänzungsmitteln und Lebensmitteln vor.
Es wird davor gewarnt, dass sogenannte Hydroxyanthracen-Derivate (Substanzen, welche in den äußeren Blattschichten der Pflanzen vorkommen) krebserregend sind und der DNA schädigen könnten.
Zurzeit kann noch keine unbedenkliche Konsummenge definiert werden. Es wird empfohlen auf den Verzehr zu verzichten.
Ist die Aloe Vera giftig für Haustiere?
Das sogenannte Aloin, was in den Blättern der Wüstenlilie vorhanden ist, ist für Haustiere, besonders für Katzen und Vögel, giftig.
Nicht verpassen!
Quellen
Wikipedia
Focus
Biologie-Schule
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Letzte Aktualisierung am 25.03.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API