Substrat für Aronstabgewächse selbst mischen


Das Substrat stellt neben Licht, Wasser und Nährstoffen eines der Grundelemente für die Pflanzenpflege dar. In der Natur bildet sich häufig von ganz alleine ein gesunder Boden für die Pflanzen. Bei diesem Prozess sind verschiedenste Insekten, aber auch Pilze und Bakterien involviert. 

Diese Helfer sind bei Zimmerpflanzen nicht vorhanden. Daher liegt es an dir, deiner Zimmerpflanze mit einem guten Substrat die Basis für ein gesundes Wachstum zu schaffen. 


Eimer mit Substrat für Aronstabgewächse umgeben von Gärtnerwerkzeug und Pflanzen wie einer Calathea, einer Monstera Adansonii, einer Alocasia, und einem Scindapsus.
(Bild: © Natali – stock.adobe.com)


Die Geschichte des Aroid Mix 

Im Jahr 2005 postete der Nutzer „tapla“ (besser bekannt als Al) in dem heutigen Forum „houzz.com“ einen langen Artikel über Substrate und Wasser in Pflanzentöpfen. Er merkte an, dass viele Erden nicht für Blumentöpfe geeignet sind, da sie zu viel Wasser halten. So entsteht ein Grundwasserspiegel im Topf, in dem die Wurzeln absterben. 

Statt nur das Problem darzustellen, bot er direkt eine Lösung an: ein luftiger Erdmix bestehend aus drei Zutaten. In diesem Mix wurde der Grundwasserspiegel nahezu eliminiert. 

Das erste Rezept bestand aus 

  • 3 Teilen Pinienrinde (grobe Teile)
  • 1 Teil Torf (mittelgrobe Teile)
  • 1-2 Teilen Perlit (feine Teile)

2007 wurde der Mix etwas angepasst. Man erhöhte die 3 Teile Pinienrinde zu 5 Teilen. Der 5-1-1 Mix war geboren. 

Dieser Mix war ursprünglich nicht speziell für Aronstabgewächse konzipiert. Doch Forenmitglieder stellten schnell fest, dass er optimale Bedingungen für Pflanzen wie Monsteras und Philodendren bot. Daher bürgerte sich schnell der Name Aroid Mix, auf Deutsch Mix für Aronstabgewächse, ein. 

Lange Zeit habe ich auch diesen Mix verwendet, bis ich auf den verfeinerten Mix von Glenn, besser als crazyplantboy bekannt, gestoßen bin. Dieser Mix passt noch besser zu vielen meiner Pflanzen. So konnte ich feststellen, dass meine Monstera deliciosa deutlich schneller wuchs als zuvor. 

An dieser Stelle möchte ich mich bei Glenn bedanken, dass er mir die Erlaubnis gegeben hat, den Mix hier euch vorstellen zu dürfen! 


Der verbesserte 5-1-1 Mix 

Um das Substrat für Aronstabgewächse zu verfeinern, hat Glenn die ursprünglichen drei Zutaten um vier weitere Zutaten ergänzt. Um das Mischverhältnis einzuhalten, wird der Mix zu einem 10-4-2 Mix. 

Wenn du das Rezept lieber in Form eines Videos nachmischen möchtest, findest du unter diesem Rezept das Video von crazyplantboy. In dem Video findest du auch noch Tipps zum Thema Grundwasserspiegel und Drainageschicht!

Folgende Zutaten werden benötigt:

  • Bims in der Körnung 5-8 mm 
  • grobe Pinienrinde 
  • mittlgrobe Pinienrinde 
  • Kokoschips 
  • Kokoserde
  • Perlit 
  • Wurmhumus
  • Aktivkohle (optional) 
  • Mykorrhiza-Pilzpulver (optional)

Die Zutaten werden in den nächsten Schritten miteinander vermischt. Hierfür verwenden wir “Teile”. Ein Teil bezieht sich auf das Volumen. Daher empfehle ich dir eine Schüssel zum Mischen zu verwenden. Eine Schüssel voll Pinienrinde entspricht also einem Teil Pinienrinde.

Mixe die groben Teile

Im ersten Schritt werden die groben Teile des Substrats gemischt. Hierfür mixt du 

  • 2 Teile grobe Pinienrinde 
  • 3 Teile mittelgrobe Pinienrinde
  • 5 Teile Kokoschips 

Füge die mittelgroben Teile hinzu

Nachdem du die groben Teile vermischt hast, ist es an der Zeit, die mittelgroben Teile dem Mix zuzuführen. Hierfür ergänzt du 

  • 2 Teile Bims
  • 2 Teile Perlit

Ergänze die feinen Teile 

Um den Substrat-Mix zu vollenden, müssen nur noch die beiden feinen Bestandteile untergemischt werden. Füge hierfür dem Mix einfach folgende Zutaten hinzu:

  • 1 Teil Wurmhumus 
  • 1 Teil Kokoserde

Doping für deinen Mix 

Jetzt wo der Grundmix steht hast du noch die Möglichkeit das Substrat zu verfeinern. So kannst du dem Substrat für Aronstabgewächse noch 50 g Mykorrhiza-Pilzpulver pro 15 Liter Substrat hinzugeben. 

Um die Nährstoffversorgung zu unterstützen, kannst du auch bis zu 1 Teil vorgedüngte Aktivkohle hinzufügen. Fügst du ungedüngte Aktivkohle hinzu, absorbiert sie die Nährstoffe in der Erde. Ihre antibakterielle Wirkung und ihre poröse Struktur verliert sie durch die Düngung nicht. 

Mehr Informationen über die Wirkung der einzelnen Bestandteile erhältst du in unserem großen Beitrag über Substrate!


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Den Mix anpassen

Selbstverständlich ist dieser Mix nicht in Stein gemeißelt. Du kannst ihn also nach Belieben anpassen. Versuche jedoch das Mischverhältnis der Bestandteilsgröße beizubehalten. 

Soll dein Mix mehr Feuchtigkeit halten und du möchtest daher Sphagnum Moos hinzufügen, kannst du entweder einen Teil auswechseln oder du addierst alle anderen Teile im gleichen Verhältnis auf. 

Wie sich verschiedene Bestandteile auf den Mix auswirken, erfährst du unserem großen Beitrag, wie du Substrate für Zimmerpflanzen selbst mischen kannst. 


Für welche Pflanzen ist dieser Mix geeignet? 

Du kannst den Mix für fast alle deine Zimmerpflanzen verwendet werden. Wie der Name schon sagt, diese Mix für besonders gut für Aronstabgewächse. Zu diesen Pflanzen gehören unter anderem:

Generell gesprochen kann dieser Mix also für alle Zimmerpflanzen verwendet werden, die empfindlich auf Wasser reagieren und zwischen dem Gießen antrocknen müssen. Zudem sollten sie eher lockere Erde mit viel Luftzirkulation bevorzugen. 

Dies trifft auf die meisten der gängigen Zimmerpflanzen zu. Eine Ausnahme bilden zum Beispiel Sukkulenten und wasserliebende Pflanzen. 


Wie du andere Mixe erstellst

Wenn der Beitrag dein Interesse geweckt hat, wie man Substrate selbst mischen kann und wie die verschiedenen Bestandteile reagieren, lohnt es sich bei unserem großen Beitrag über Substrate vorbeizuschauen!


Nicht verpassen!

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Über den Autor
Richard Schmidt
Hey, mein Name ist Richard! Ich schreibe in meiner Freizeit auf dieser Webseite über die Pflege von Zimmerpflanzen. Schon lange faszinieren mich Zimmerpflanzen. Deshalb finden sich in meinem kleinen Urban Jungle die verschiedensten Pflanzen - vom Mainstream-Syngonium hin bis zu wahren Raritäten. Neben meiner Leidenschaft für Zimmerpflanzen bin ich ein wahrer Sneakerhead.


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4 Gedanken zu „Substrat für Aronstabgewächse selbst mischen“

  1. Hallo Richard,

    vielen Dank für den tollen Beitrag. Das ist genau das, was ich für meine Monsteras und Dieffenbachie suche.
    Noch eine (Anfänger-)Frage dazu: wie ist das Verhältnis der Bestandteile zueinander zu verstehen? Wenn man 1 Teil x und 1 Teil y nehmen soll, bezieht sich das dann auf Volumen (also z.B. eine Tasse voll) oder auf Gewicht (jeweils 100g) oder ganz was anderes?

    Danke vorab für die Erklärung und liebe Grüße,
    Stefan

    Antworten
    • Hey Stefan,

      es freut mich zu hören, dass ich dir mit den Beiträgen helfen konnte! 🙂

      Vielen Dank auch für deine Verständnisfrage. Die im Text beschriebenen Teile beziehen sich auf das Volumen. Im Anschluss werde ich das auch im Text noch ergänzen, damit es klarer wird.

      Viel Spaß beim Mischen!

      Beste Grüße aus dem Westerwald
      Richard

      Antworten
    • Hallo Richard,
      ich habe eine Alocasia zebrina vor 3 Wochen geschenkt bekommen.Die Stiele ca 80cm und das Blatt ca 35 cm groß.
      Ich habe viele Zimmerpflanzen ,die schon lange bei mir leben und sich sehr wohl fühlen (25 Jahre und 1,5 -2 m groß) Erfahrung habe ich ,aber was mache ich bei dieser Pflanze falsch?
      Die Stiele hängen .Die Farbe sieht gut aus .Ich habe sie bisher nur einmal gegossen,denn die Erde fühlt sich feucht an.Ich hatte sie nach einer Woche in einem 80 cm Topf umgepflanzt.Sie ließ schon ihre Blätter hängen und ich dachte sie braucht mehr Platz.
      Ich wechselte auch den Standort.Jetzt steht Sie am Fenster ohne Durchzug .
      Als ich sie umgepflanzt hatte ,eine Woche nach Erhalt,fingem die Blätter an zu hängen .Ich gab ihr Wasser und es ging besser .Nach 1 Woche ließ sie sich wieder hängen .Ich trau mich nicht Wasser zu geben den die Erde ist feucht .
      Was soll ich tun?

      Antworten
      • Hey Nektarin,

        vielen Dank für deinen Kommentar! Im Anbetracht der Jahreszeit und Temperaturen kann es sein, dass es deiner Zebrina auf dem Weg zu dir zu kalt geworden ist. Je nach Ausmaß der Kälteeinwirkung kann es sich hier um einen kleinen Schock oder aber auch dem Auslösen der Winterruhe handeln.

        Bei einem Schock erholt sich die Pflanze nach ein paar Wochen wieder. Bis dahin wirkt sie schlapp und kann auch das ein oder andere gelbe Blatt bekommen. Tritt die Winterruhe ein, wird die Alokasie alle Blätter abwerfen und erst im Frühjahr, wenn die Tage wieder länger werden, erneut austreiben.

        Ab Herbst versuche ich neuen Pflanzen zunächst 3 bis 4 Wochen an ihren neuen Standort zu gewöhnen. Durch die kürzeren Tage dauert dieser Prozess hier etwas länger als sonst. Da mir bereits einige Pflanzen nach dem Umtopfen im Winter kaputtgegangen sind, warte ich inzwischen bis zum Frühling.

        Kannst du aber deinen Pflanzen das ganze Jahr über Bedingungen wie im Sommer bieten, musst du auf die Jahreszeit keine Rücksicht nehmen. 🙂

        Konkret würde ich dir empfehlen, die Pflanze erstmal an ihrem Standort stehenzulassen, sodass sie sich erstmal an ihr neues Zuhause gewöhnen kann. Wenn die Wurzeln beim Umtopfen gut aussahen, musst du dir wegen Wurzelfäule erstmal keine Sorgen machen. Hier kann es sein, dass sie als Stressreaktion noch das ein oder andere Blatt verliert. Spätestens im Frühling solltest du aber einen neuen Austrieb erkennen können.

        Wenn du beim Gießen das gesamte Substrat im Topf befeuchtest, ist meiner Meinung nach die Entscheidung richtig, mit dem nächsten Gießen zu warten, bis das Substrat oberflächlich ausgetrocknet ist. Langfristig kann ich dir hier auch einen Aroid-Mix empfehlen.

        Ich hoffe, dass ich dir hier weiterhelfen konnte! Bei weiteren Fragen oder Unklarheiten schreib mir gerne noch einen Kommentar 🙂

        Beste Grüße aus dem Westerwald
        Richard

        Antworten

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