Bananenpflanze pflegen – Die Pflege der Musa



Als Tropenpflanze findet man die Bananenpflanze bei uns häufig in Zimmern oder Wintergärten. Doch auch in manchen Gärten kann man auf sie treffen.

Besonders ihre großen Blätter machen sie zu einer wahren Trendpflanze. Je nach den Umständen kann ihre Haltung recht herausfordernd sein. Wie ihre Pflege gelingt, erfährst du in diesem Beitrag!

Bananenpflanze pflegen
© Eakkaluk – stock.adobe.com


Herkunft der Bananenpflanze

Die Bananenpflanze stammt aus den Subtropen und Tropen Asiens. Aber auch in der Region des westlichen Pazifiks wie z.B. auf Hawaii kann man auf Vertreter ihrer Gattung treffen.

Meist wachsen sie im Zusammenleben mit anderen größeren Bäumen. 

Die Bananenpflanzen (Musa) bilden eine Gattung innerhalb der Familie der Bananengewächse (Musaceae). Zu dieser Gattung gehören in etwa 70 Arten. 

Bei uns ist die Bananenpflanze auch unter den Namen Bananenstaude, Bananenbaum und Paradiesfeige bekannt. Letzterer Name ist recht alt und wird heute kaum noch verwendet. 


Aussehen und Erkennungsmerkmale der Bananenpflanze 

Der Bananenbaum ist besonders wegen seiner großen immergrünen Blätter sehr beliebt. Junge Blätter sind noch eng gerollt. Sie entspringen dem Stamm der Pflanze. 

Im Laufe der Zeit entfalten sie sich und wachsen bis auf eine Länge von 3 Meter heran. Dabei können sie bis zu 60 cm breit werden. 

Besonders ältere Blätter reißen leicht bis auf die Rispe ein. Dies verleiht den Blättern einen ganz eigenen Look und gibt der Pflanze ihren Charakter. 

Die Blattstiele bilden einen Scheinstamm und den eigentlichen Stamm herum. Der “richtige” Stamm verholzt nicht. 

Je nach Art wird eine Bananenstaude unterschiedlich groß. Fast alle Arten werden mindestens 0,5 m hoch. An ihren Naturstandorten können die Pflanzen häufig sogar die 10 m Marke knacken. 

Bei uns ist häufig nach 2 bis 3 m Schluss. 

Der Stamm entsprießt einem Rhizom. Je nach Art treibt dieses jedes Frühjahr erneut wieder aus. 

Die Blüte

Die meisten Arten der Banane beginnen im späten Frühjahr bis Anfang Sommer mit der Blüte. Bei vielen Arten hängt der Blütenstand in Richtung Erde. Es gibt jedoch auch Exemplare, welche den Blütenstand Richtung Himmel stellen. 

An dem Blütenstand befinden sich einige, meist rote Hochblätter. Am Ende des Blütenstandes befindet sich das Bananenherz zusammen mit den männlichen Blüten. 

An ihren natürlichen Standort wird die Banane von Fledermäusen und Flughunden bestäubt. Bei uns muss dieser Prozess von einem Menschen übernommen werden. 

Die Frucht

Zum Sommeranfang beginnen sich die ersten Früchte (Beeren) zu bilden. Hierbei bilden sie sogenannte “Büschel”. 

Abhängig von der Art reifen die Früchte zwischen drei und sechs Monaten. Obstbananen, wie wir sie aus dem Supermarkt kennen sind steril. Das bedeutet, dass sie keine Samen in sich tragen. 

Viele der Wildarten und der Zierbananen bilden jedoch Samen in den Beeren aus. Die Samen sind etwa 1,3 cm dick. Sie sind dunkel gefärbt und fast kugelrund. 

Die Ernte

Kurz vor der Reife werden die Bananen voller und dabei runder. Erreicht ein Großteil eines Büschels diesen Grad der Reife wird der Büschel von der Pflanze getrennt. Danach wird er an einen dunklen Ort gehängt.

Dort reift er nach, bis die Bananen ihren perfekten Reifegrad erreicht haben. 

Die Bananen werden schon vor der kompletten Reife geerntet, da sie an der Pflanze dazu neigen aufzuplatzen. Geschieht dies werden die Beeren schnell schlecht. 

Der Stiel, an dem das Bündel hing, kann nach der Ernte komplett entfernt werden. An ihm wachsen nur ein Mal Bananen heran. So wird zusätzlich auch Platz für die anderen Bananen geschaffen. 

Während der Reifephase ist es sehr wichtig auf Frost zu achten. Erreicht Forst die Bananen ist die Ernte für dieses Jahr ruiniert. 


Standort der Bananenpflanze 

Die Banane liebt es hell. Besonders junge Blätter können aber anfangs noch nicht zu viel direktes Sonnenlicht vertragen. 

Daher empfehle ich anfangs einen Standort an einem Ost- oder Westfenster. Hat sich die Bananenstaude an das Licht gewöhnt, kann sie an einen Standort am Südfenster umziehen. 

Anfangs sollte hier ein Abstand von etwa 2 m zum Fenster gehalten werden. Alternativ kann das Licht aber auch durch eine Gardine abgeschwächt werden. 

Temperaturen zwischen 12 °C und 27 °C sind optimal für ein gutes Wachstum. Fällt die Temperatur unter 11 °C oder überschreitet sie 38 °C, stoppt das Wachstum. 

Die Luftfeuchtigkeit sollte über 50 % liegen, um braune Blattspitzen zu vermeiden und das Wachstum zu fördern. 

Egal ob innen oder außen sollte der Standort viel Platz (in Höhe wie Breite) mitbringen und vor Zugluft geschützt sein. 

Ab Temperaturen um die 18 °C kannst du deine Musa nach draußen stellen. Auch hier sollte sie zunächst an das Sonnenlicht gewöhnt werden. Stelle sie hierfür zunächst etwas schattiger und rücke sie langsam aber sicher in die Sonne. 


Eine Musa überwintern

Da das Vorgehen des Überwinterns von Art und Standort abhängt, verfasse ich hier eine eher generelle Anleitung für die Überwinterung einer Bananenpflanze. 

Hältst du deine Banane in einem Kübel, solltest du sie noch vor dem ersten Frost ins Haus oder den Wintergarten holen. Besitzt du eine winterharte Bananenart, welche du in den Garten gepflanzt hast, findest du hier eine gute Anleitung für das Überwintern im Garten.

In der Wohnung ist es wichtig die Zimmerpflanze weiterhin hell zu stellen. Eine dunkle Überwinterung ist zwar möglich, jedoch wirft die Pflanze hier ihre Blätter ab. 

Die Temperatur sollte mindestens 10 °C betragen. Durch den verlangsamten Stoffwechsel benötigt die Musa in dieser Zeit weniger Wasser und keinen Dünger. Es sollte immer dann gegossen werden, wenn das Substrat oder die Erde oberflächlich angetrocknet ist. 

Dies gilt auch für winterharte Arten. 


Bananenpflanzen gießen 

Die Musa gehört zu den durstigen Pflanzen. Dies beruht auf ihrem schnellen Wachstum und der erhöhten Verdunstung durch ihre großen Blätter. Daher muss sie regelmäßig mit kalkfreiem Wasser versorgt werden. 

Das Substrat oder die Erde sollte immer leicht feucht sein. In den meisten Fällen entspricht dies etwa zwei Mal gießen in der Woche. Wo im Winter deutlich weniger gegossen wird, kann es sein, dass im Sommer an heißen Tagen fast täglich gegossen werden sollte. 

Obwohl die Bananenstaude viel Wasser benötigt darf auf keinen Fall Staunässe entstehen. 

Generell gilt: je kühler der Standort, umso weniger Wasser wird benötigt. 


Kolibri an Blüte der Musa
Nicht nur Fledermäuse und Flughunde erfreuen sich an den Blüten der Banane. Hier erfreut sich ein Kolibri an dem Nektar der Banane. (Bild: © Patrick – stock.adobe.com)

Bananenpflanzen düngen

Durch ihr schnelles Wachstum braucht die Musa eine regelmäßige Nährstoffversorgung. Daher empfehle ich dir in der Wachstumsphase, also vom Frühjahr bis in den Herbst zu düngen. 

Als Dünger eignet sich ein hochwertiger Bananendünger*. Alternativ kann auch ein Flüssigdünger für Grünpflanzen* verwendet werden. 

Der Dünger wird wöchentlich dem Gießwasser beigemischt. So lässt er sich einfacher dosieren. 

Reagiert die Bananenstaude empfindlich auf den Dünger rate ich dazu das Intervall auf zwei Wochen zu strecken. In den Wintermonaten wird das Düngen pausiert. 


Das perfekte Substrat für Bananenpflanzen 

Ein reichhaltiges Substrat ohne viele Salze ist perfekt für die Musa. Zudem sollte die Erde über eine gute bis sehr gute Drainage verfügen. Diese kann mit Lavagranulat oder Lavasand erreicht werden. 

Ein pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0 gilt als optimal. 

Am einfachsten lassen sich diese Anforderungen mit spezieller Bananenerde* erreichen. Alternativ kann auch Kübelpflanzenerde* und mediterrane Erde* verwendet werden. 


Beliebte Bananenpflanzenarten

Die Bananenpflanze hat über 70 Arten. Nicht alle davon sind bei uns im Handel erhältlich. Dennoch gibt es einige interessante Züchtungen und Arten.

Die beliebtesten habe ich dir hier zusammengefasst:

  • Musa acuminata (Zwerg-Essbanane)
  • Musa basjoo (Japanische Faserbanane)
  • Musa coccinea (Rote Zwergbanane)
  • Musa ornata (Zier- oder Prachtbanane)
  • Musa uranoscopus (Rote Zwergbanane)
  • Musa velutina (Rosa Zwergbanane)
  • Musa x paradisica (Dessertbanane)
  • Musella lasiocarpa (Yunnan Zwergbanane)


Bananenherz einer Bananenpflanze
Das rote Herz der Banane hat einen weißen Kern. (Bild: © sucharat – stock.adobe.com)

Eine Bananenpflanze umtopfen

Aufgrund des rasanten Wachstums ist es oft nötig den Bananenbaum jährlich umzutopfen. Umgetopft wird immer dann, wenn der aktuelle Topf oder Kübel durchwurzelt ist. 

Das neue Gefäß sollte einen mindestens 10 cm größeren Durchmesser haben. Beim Umtopfen bietet es sich an das Substrat zu erneuern. Dies stellt eine ausreichende Versorgung an Nährstoffen sicher. 

Wie bei den meisten Pflanzen ist auch bei der Bananenpflanze das Frühjahr der beste Zeitpunkt für das Umtopfen. 

Tipp: Es ist von Vorteileinen Topf mit Drainageloch auszuwählen. So kann überschüssiges Gießwasser leicht entweichen und bildet keine Staunässe.


Bananenpflanzen schneiden

Kranke und tote Blätter kannst du das ganze Jahr über einfach entfernen. Steht deine Banane im Garten, wird sie zum Winter hin auf etwa einen Meter gekürzt. Dies ist bei Zimmerbananen nicht notwendig. 

Falls sie aber zu viel Platz einnehmen kannst du deine Banane zum gleichen Zeitpunkt kürzen. Im Frühjahr treibt die Musa dann erneut aus ihrem Rhizom aus.


Samen einer Wildbanane
In manchen Wildbananen und Zierbananen kann man Samen finden. Aus diesen kann man neue Bananenpflanzen ziehen. (Bild: © Swapan – stock.adobe.com)

Bananenpflanzen vermehren

Um die Bananenpflanze zu vermehren, gibt es zwei Wege: Ableger und Samen. Im Folgenden werde ich dir die Vorgehensweisen der beiden Methoden erklären. 

Vermehrung durch Ableger

Hast du bereits eine Banane wird sie unter guten Bedingungen im Laufe der Zeit Ableger hervorbringen. Sobald die Ableger etwas herangewachsen sind können sie vorsichtig von der Mutterpflanze entfernt werden. 

Danach werden die Ableger in kleine Gefäße getopft. Von ihrer Pflege unterscheiden sie sich nicht von der Mutterpflanze. 

Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung über Samen ist generell schwieriger als die Vermehrung über Ableger. Samen können in diversen Online-Shops erworben oder durch Früchte gewonnen werden. 

Der beste Zeitpunkt für diese Methode ist der Sommer. Er bringt beste Temperaturen mit!

So gelingt die Vermehrung: 

  • Weiche die Samen 24 bis 48 Stunden in warmen Wasser ein 
  • Breche dann die Hülle der Samen vorsichtig auf, um das Keimen zu erleichtern (hierfür kann auch Schleifpapier verwendet werden) 
  • Gebe die Samen etwa 5 mm tief in Töpfchen mit Bananenerde
  • Feuchte die Erde an und stelle die Töpfchen an einen hellen, warmen Platz 
  • Von nun an die Erde gleichmäßig feucht halten (Nässe vermeiden) 
  • Eine Mindesttemperatur von 15 °C halten (Die Temperatur weicht von Art zu Art ab. Die meisten Arten keimen zwischen 20 °C und 30 °C) 

Je nach Art keimen die Samen nach drei Wochen. Andere Arten keimen erst nach drei Monaten. Genaue Angaben erhältst du bei dem Verkäufer deiner Samen. 

Wer die optimalen Keimbedingungen leichter erreichen und halten möchte, sollte einen Anzuchtkasten* und Keine Produkte gefunden. in Betracht ziehen. 


Musa Bananenblatt
Die Blätter der Musa können beachtliche Größen erreichen. In manchen Ländern sind sie wegen ihrer Größe auch als Dachbedeckung und Teller beliebt. (Bild: © zoneteen – stock.adobe.com)

Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler von Bananenpflanzen 

Krankheiten

In Monokulturen wird die Bananenpflanze häufig von Pilzen befallen, welche schnell die ganze Kultur auslöschen. Bei uns kommt dieser Pilz jedoch nur äußerst selten vor. 

Besonders wenn die Pflanze in der Wohnung steht, ist sie besonders robust und wird quasi nie krank. 


Schädlinge

Besonders bei der Überwinterung kann es sein, dass Schädlinge die Zimmerpflanze befallen.

Hin und wieder wird die Musa von Spinnmilben befallen. Einen Befall erkennst du an spinnwebenartigen Konstrukten und den Blattachseln und unter den Blättern. 

Bei einem kleinen Befall reicht es auch die Pflanze abzubrausen. Ist dies nicht möglich oder ist der Befall bereits etwas größer können Nützlinge wie AC Milben* eingesetzt werden. Alternativ bietet sich auch ein Pflanzenschutzmittel* an.  

Neben Spinnmilben befallen auch Wollläuse die Pflanze. Wollläuse sind recht einfach an ihrem hellen, wollartigen Panzer zu erkennen. Sie sitzen gerne unter den Blättern und in den Blattachseln. 

In kleinen Mengen reicht es aus, die Tiere einfach von der Banane zu lesen. Nehmen sie jedoch überhand, rate ich dazu ein Pflanzenmittel* zu verwenden. 


Pflegefehler

Häufig, wenn es deiner Musa nicht gut geht, liegt dies an Pflegefehlern. Die häufigsten Pflegefehler und ihre Lösungen habe ich dir hier aufgelistet.

 

Bananenpflanze wirft Blätter ab

Wirft die Musa all ihre Blätter ab, kann dies verschiedene Ursachen haben. Die drei häufigsten Ursachen sind zu niedrige Temperaturen (unter 11 °C), zu wenig Licht und zu viel Nässe. 

Das Substrat der Bananenpflanze sollte feucht gehalten werden. Nässe schadet jedoch den Wurzeln. Daher muss darauf geachtet werden, dass überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. 

Bananenpflanze bekommt helle Blätter 

Bekommt die Bananenpflanze helle Blätter, liegt meistens ein Nährstoffmangel vor. Diesem kann durch frisches Substrat oder Düngezugaben entgegengewirkt werden. 

Durch ihr rasches Wachstum braucht die Musa regelmäßig neue Nährstoffe. 

Musa bekommt braune Blattspitzen 

Bekommen Bananenpflanzen braune Blattspitzen, liegt entweder ein Wassermangel vor oder die Luftfeuchtigkeit ist zu niedrig. Das Substrat der Banane sollte immer leicht feucht sein. 

Die Luftfeuchtigkeit liegt am besten über 50 %. Um dies zuverlässig zu erreichen, kann in der Wohnung ein Luftbefeuchter hilfreich sein. 


Ich beantworte deine Fragen!

Ist die Bananenpflanze giftig für Katzen?

Die Bananenpflanze (Musa) gilt generell als nicht giftig für Katzen. Dennoch sollte versucht werden sie so zu platzieren, dass Katzen sie nicht erreichen. 


Nicht verpassen!



Quellen

Gardening Knowhow

Letzte Aktualisierung am 25.03.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Werbung
Foto des Autors
Über den Autor
Richard Schmidt
Hey, mein Name ist Richard! Ich schreibe in meiner Freizeit auf dieser Webseite über die Pflege von Zimmerpflanzen. Schon lange faszinieren mich Zimmerpflanzen. Deshalb finden sich in meinem kleinen Urban Jungle die verschiedensten Pflanzen - vom Mainstream-Syngonium hin bis zu wahren Raritäten. Neben meiner Leidenschaft für Zimmerpflanzen bin ich ein wahrer Sneakerhead.


Bei den mit einem Stern (*) gekennzeichneten Links handelt es sich um Affiliatelinks. Als Amazon-Partner verdienen wir eine Provision an qualifizierten Verkäufen. Für dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Auf diese Weise kannst du uns unterstützen!

Schreibe einen Kommentar

Werbung
Werbung