16 Zimmerpflanzen-Mythen im Check



Hallo zusammen, heute möchte ich mit euch über Zimmerpflanzen-Mythen sprechen. Gemeinsam werden wir 16 Mythen auf den Grund gehen und herausfinden, ob sie wirklich stimmen!

Wenn du bei manchen Mythen anderer Meinung bist, lass mich dies gerne in den Kommentaren wissen!

16 Zimmerpflanzen Mythen
(Bild: © kseniasol – stock.adobe.com)


Mythos 1: Wassertropfen verursachen Verbrennungen an den Blättern

Für die meisten Zimmerpflanzen ist ein Wassertropfen auf dem Blatt kein Problem. Auch, wenn die Sonne scheint. Sitzt der Wassertropfen direkt auf dem Blatt, bricht er das Licht, anstatt es zu bündeln.

Ein Wassertropfen kann jedoch Verbrennungen verursachen, wenn deine Zimmerpflanze haarige Blätter hat.

In diesem Fall sitzt der Wassertropfen auf den Härchen und wirkt dadurch wie ein Lupenglas. Scheint die Sonne nun stark genug, bündeln sich die Sonnenstrahlen in dem Tropfen und verbrennen das Blatt. 


Mythos 2: Gieße Pflanzen nur morgens

Ich habe schon oft in Gesprächen oder in Foren gehört, dass man seine Pflanzen nur in den Morgenstunden gießen soll. Dadurch sollen sie den ganzen Tag über die Möglichkeit haben, das Wasser aufzunehmen.

Tatsächlich macht es aber keinen Unterschied, wann du die Pflanzen gießt. In der Natur können die Pflanzen auch nicht entscheiden, dass es nur morgens regnen soll. Mach dir also keinen Kopf, wenn du morgens nicht die Zeit hast, deine Pflanzen zu gießen.


Mythos 3: Zimmerpflanzen entnehmen der Luft viel Sauerstoff

Du hast bestimmt gehört, dass Pflanzen Kohlendioxid freisetzen. Deshalb wird oft gesagt, dass es ungesund oder gar gefährlich ist Pflanzen im Schlafzimmer zu haben.

Es stimmt, dass Pflanzen nachts einen Teil des über den Tag aufgenommenen Kohlendioxids wieder freigeben. Damit diese Menge jedoch gefährlich wird, bräuchtest du einen kleinen, luftdichten Raum mit jeder Menge Pflanzen.

Du kannst also ohne Sorgen auch Zimmerpflanzen in dein Schlafzimmer stellen.


Mythos 4: Mehr Dünger wird eine sterbende Pflanze retten

Vielleicht kennst du es von dir selbst. Wenn man eine Erkältung hat, neigen viele dazu mehr Vitamine zu sich zu nehmen.

In vielen Fällen hilft dies jedoch nicht und man bleibt erstmal außer Gefecht.

Bei den Pflanzen ist es ziemlich ähnlich. Tatsächlich ist viel Dünger sogar schädlich für deine Pflanze.

Zu viel Dünger schädigt die Wurzeln und hemmt dadurch die Nährstoffaufnahme. Zudem begünstigt überschüssiger Dünger die Bildung von Salz im Substrat.


Mythos 5: Wenig Licht bedeutet kein Licht

In der Wohnung kommt es immer wieder vor, dass es Stellen mit kaum Licht gibt. Besonders in Fluren ist dies häufig der Fall. Viele kaufen daher Pflanzen für dunklere Standorte.

Doch auch diese Pflanzen benötigen Tageslicht. Viele tolerieren wenig Licht und werden deshalb dieser Kategorie zugeordnet. Sie gedeihen jedoch mit mehr Licht deutlich besser.


Mythos 6: Kakteen müssen nicht regelmäßig gegossen werden

Viele Menschen wässern ihre Kakteen nicht regelmäßig oder zu wenig. In beiden Fällen bleibt häufig das Wachstum aus und die Pflanzen machen einen müden Eindruck. Das ist mir selbst auch schon passiert.

Obwohl Kakteen bestens für Trockenheit gerüstet sind, brauchen sie besonders im Sommer viel Wasser. Daher sollten Kakteen je nach Substrat und Größe alle 2 bis 6 Wochen gegossen werden. Also immer dann, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist. Im Winter sollte dann das Gießen ganz eingestellt werden.

Hier findest du 4 Tipps für Kakteen! 


Kakteen gießen
Obwohl Kakteen gut für Trockenheit gerüstet sind, brauchen sie regelmäßig Wasser. (Bild: © Jenifoto – stock.adobe.com)

Mythos 7: Das Besprühen deiner Pflanzen erhöht die Luftfeuchtigkeit

Ich gebe zu, auch ich habe in einigen Pflegeanleitungen empfohlen, mache Zimmerpflanzen einzusprühen. Dies soll eine erhöhte Luftfeuchtigkeit simulieren. Tatsächlich hält dieser Effekt jedoch nicht lange an. Das verdunstete Wasser verteilt sich schnell im Raum.

Wer seine Luftfeuchtigkeit erhöhen möchte, sollte einen Luftbefeuchter nutzen.

Dennoch ist das Besprühen nicht ganz umsonst. Es kann den Lebensraum für Schädlinge verschlechtern und die Blätter von Staub befreien.


Mythos 8: Man kann eine Geigenfeige nicht durch Blätter vermehren

Viele sind der Meinung, dass es nicht möglich ist eine Geigenfeige durch Blätter zu vermehren. Doch es ist tatsächlich möglich!

In einigen Fällen bildet das Blatt im Substrat neue Wurzeln. Jedoch dauert es sehr lange, auf diese Art einen Feigenbaum heranzuziehen.  Mit einem Steckling der Pflanze geht es deutlich schneller.


Mythos 9: Zimmerpflanzen ruhen

Pflanzen reagieren empfindlich auf Licht und Temperaturen. Sie signalisieren der Pflanze nicht nur die Tageszeit, sondern auch die Jahreszeit. Doch für Zimmerpflanzen ist die Temperatur meist konstant. Auch haben sie durch künstliches Licht einen anderen Rhythmus als Pflanzen in der Natur.

Man geht heute davon aus, dass auch Zimmerpflanzen eine Ruhepause machen. Diese ist jedoch kürzer und nicht so intensiv wie die von Pflanzen in der Natur.


Mythos 10: Topfe deine Zimmerpflanze direkt nach dem Kauf um

Vielleicht kennst du folgendes Szenario: Du hast gerade eine neue Zimmerpflanze gekauft. Direkt hast du schon einen Blumentopf in Gedanken, in die du deine Pflanze setzen möchtest.

Kaum daheim angekommen, schreitest du zur Tat.

Viele topfen ihre Pflanze direkt nach dem Erhalt um. Je nach Qualität des Substrats empfiehlt sich dies auch. Zum Beispiel bei Kräuterpflanzen aus dem hiesigen Supermarkt.

Hat deine Pflanze jedoch ein qualitatives Substrat empfehle ich die Pflanze erstmal 1 bis 2 Wochen an ihr neues Zuhause zu gewöhnen. Wenn du sie direkt in einen neuen Topf setzen möchtest, kannst du dies tun. Nutze den Topf einfach als Übertopf!


Mythos 11: Größere Töpfe lassen eine Pflanze schneller wachsen

Pflanzen wachsen nicht schneller, nur weil du sie in einen größeren Topf getopft hast. Manchmal kann es sogar nachteilig sein, einen zu großen Topf zu wählen. So kann Feuchtigkeit sich leichter anstauen, da die Pflanze sie nicht komplett aufnehmen kann.


Mythos 12: Eine Schicht aus grobem Material löst Drainageprobleme bei einem Topf ohne Drainageloch

Es ist eine beliebte Methode, Tonscherben oder Blähton als unterste Schicht in einen Blumentopf zu geben. Auch ich nutze diese Methode gerne, um die Drainage zu verbessern. Jedoch sollte man darauf achten, dass der Topf die Möglichkeit bietet, dass überschüssiges Wasser abfließen kann.

Fehlt ein Drainageloch wird das Wasser sich bei der Drainageschicht sammeln. Steht das Wasser dort zu lange können die Wurzeln verfaulen. Daher solltest du das überschüssige nach dem Gießvorgang abschütten.


Drainage-Schicht aus Tonscherben
© de_nise – stock.adobe.com

Mythos 13: Je mehr Kompost, umso besser

Dieser Punkt ist besonders für Menschen interessant, welche ihr Substrat gerne selbst mischen. Obwohl organisches Material in dem Substrat durchaus wichtig ist, um eine stabile Nährstoffversorgung sicherzustellen, sollte man es nicht übertreiben. Bei zu viel organischem Material kann das Substrat leichter verklumpen.

In diesem Fall kann es die Wurzelbildung hemmen. Es empfiehlt sich, die Pflanze langfristig mit Düngemittel zu unterstützen.


Mythos 14: Ein Mal die Woche gießen

Viele Menschen haben eine feste Routine, ihre Pflanzen zu gießen. In meinem Fall war es so, dass ich alle zwei Wochen alle meine Zimmerpflanzen gegossen habe. Egal welche Jahreszeit es war und egal wie groß die Pflanze war. So wie es mir ging, geht es auch vielen anderen.

Es ist wichtig, das Gießen auf die einzelnen Pflanzen abzustimmen. So brauchen Kakteen im Winter gar kein Wasser. Meine Mosaikpflanze muss hingegen im Sommer fast täglich gegossen werden.

Nur, wenn du auf die Bedürfnisse der Pflanzen eingehst, bleiben sie langfristig gesund und kräftig.


Mythos 15: Hängende Blätter bedeuten, dass deine Pflanze Wasser benötigt

Hängen die Blätter, kann dies viele Gründe haben. So hat sie vielleicht zu wenig Nährstoffe, zu wenig Substrat, zu wenig Licht oder sie ist von Schädlingen befallen. Auch zu viel Wasser kann ein Grund sein. Gehe der Sache also auf den Grund und finde heraus, was deiner Pflanze fehlt (oder wovon sie zu viel hat)!


Mythos 16: Leitungswasser über Nacht stehen lassen entfernt Chlor

Es ist eine weit verbreitete Praktik, das Gießwasser über Nacht in der Gießkanne stehenzulassen. Dadurch soll der im Wasser enthaltene Chlor verschwinden. Tatsächlich ist der einzige Effekt dieser Praktik, dass du am nächsten Tag zimmerwarmes Wasser hast.

Sollte dich der Chlor- oder Kalkgehalt beunruhigen hast du die Möglichkeit Regenwasser zu nutzen. Alternativ kannst du das Gießwasser auch filtern.


Nicht verpassen!

Werbung
Photo of author
Über den Autor
Richard Schmidt
Hey, mein Name ist Richard! Ich schreibe in meiner Freizeit auf dieser Webseite über die Pflege von Zimmerpflanzen. Schon lange faszinieren mich Zimmerpflanzen. Deshalb finden sich in meinem kleinen Urban Jungle die verschiedensten Pflanzen - vom Mainstream-Syngonium hin bis zu wahren Raritäten. Neben meiner Leidenschaft für Zimmerpflanzen bin ich ein wahrer Sneakerhead.


Bei den mit einem Stern (*) gekennzeichneten Links handelt es sich um Affiliatelinks. Als Amazon-Partner verdienen wir eine Provision an qualifizierten Verkäufen. Für dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Auf diese Weise kannst du uns unterstützen!

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Werbung
Werbung