Goldtüpfelfarn pflegen – Die Pflege von Phlebodium aureum



Ein kleiner Zimmerfarn bei uns ganz groß: der Goldtüpfelfarn. Und das zurecht! Wenn man sich an ein paar Dinge hält, zählt er zu den pflegeleichten Pflanzen, welche auch Anfängern keine Probleme bereiten. 

Wie du es schaffst, dass sich Phlebodium aureum bei dir so richtig wohlfühlt, erfährst du in diesem Beitrag. 

Goldtüpfelfarn pflegen
© 1L26 – stock.adobe.com


Herkunft 

Der Goldtüpfelfarn (lat. Phlebodium aureum) stammt ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Regionen Südamerikas. 

Heute findet man ihn auch an Orten wie Florida und Hawaii. Er gilt dort als invasive Spezies und steht auf der schwarzen Liste. 

In seinem natürlichen Lebensraum wächst der Farn als Aufsitzerpflanze. Das bedeutet, dass er auf anderen Pflanzen wie Bäumen wächst und sich in der Rinde verankert. 

Er gehört zu der Familie der Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae). Bei uns nennt man ihn übrigens auch Phlebodium oder blauer Tüpfelfarn.


Aussehen und Erkennungsmerkmale des Goldtüpfelfarns

Als Farn hat Phlebodium einen krautartigen und kompakten Wuchs. Seine blaugrünen Blätter sind immergrün. 

Auf der Unterseite mancher Blätter sitzen goldgelbe Sori. Sie dienen nicht nur der Vermehrung, sondern sind auch für den Namen der Pflanze verantwortlich. Die Blätter sitzen an langen behaarten Stielen. 

Insgesamt kann der Goldtüpfelfarn so bis zu 1,3 m hoch und 0,5 m breit werden. Die Stiele sprießen aus einem oder mehreren kriechendem Rhizomen.

Sie sind länglich und liegen locker auf der Erde auf. Sie sind von dichten Haaren bedeckt. Während junge Haare weißlich sind, werden ältere Haare bräunlich. 

An manchen Stellen werden die Haare etwas lichter und ein helles Grün scheint durch sie durch. An dieser Stelle treibt ein neues Blatt oder eine Wurzel aus. 

Wie viele andere Farne bildet auch der Goldtüpfelfarn  weder eine Blüte noch eine Frucht aus. 


Sori des Goldtüpfelfarns in Detailaufnahme
Die Sori auf der Blattunterseite sind Namensgeber des Goldtüpfelfarns. (Bild: © Hanjo – stock.adobe.com)

Der optimale Standort eines Goldtüpfelfarns

Phlebodium aureum braucht viel Platz. Der Standort selbst sollte hell bis halbschattig sein. Direkte Sonne vertragen die Blätter nicht so gut. 

Optimal ist ein Platz an einem Ost- oder Westfenster. 

Zimmertemperaturen (17 °C bis 22 °C) reichen dem blauen Tüpfelfarn vollkommen aus. Im Sommer darf die Temperatur ruhig auch höher sein. 

Obwohl der Farn auch mit wenig Luftfeuchtigkeit gut zurechtkommt, gedeiht er bei erhöhter Luftfeuchtigkeit besser. 

Im Sommer hast du die Möglichkeit Phlebodium nach draußen zu stellen. Dafür solltest du die Zimmerpflanze zunächst an die Sonne gewöhnen. Stelle sie also zunächst etwas dunkler und stelle sie langsam heller.

Draußen sollte sie hell bis halbschattig stehen. Sobald die Temperaturen unter 16 °C fallen empfehle ich den Farn wieder ins Haus zu holen. 


Phlebodium überwintern 

Eine wirkliche Winterruhe hält der Goldtüpfelfarn bei uns nicht. Daher reichen auch im Winter Zimmertemperaturen (17 °C bis 22 °C) vollkommen aus. Unter 14 °C sollten die Temperaturen jedoch nicht fallen. 

Auch im Winter sollte die Zimmerpflanze weiterhin hell stehen. 

Ebenso sollte das Substrat weiterhin feucht gehalten werden. Achte aber besonders im Winter darauf, dass sich keine Staunässe bildet. 

Das Düngen empfehle ich in dieser Zeit zu pausieren. 


Den blauen Tüpfelfarn gießen 

Phlebodium aureum zählt zu den wenigen Pflanzen, welche ein stetig feuchtes Substrat bevorzugen. Wichtig ist, dass das Substrat nur feucht und nicht nass ist. Sonst bildet sich schnell Wurzelfäule. 

Es ist jedoch kein Problem, wenn das Substrat zwischen den Wassergaben oberflächlich antrocknet. Ganz austrocknen sollte der Wurzelballen jedoch nie. 

Beim Gießen sollte immer von den Seiten gegossen werden. So bleiben die Rhizome relativ trocken und werden nicht so leicht von der Feuchtigkeit angegriffen. 


Phlebodium aureum auf Pinie
Als Aufsitzerpflanze wächst Phlebodium aureum auf anderen Pflanzen. In diesem Fall auf einer Pinie. (Bild: © Fidal – stock.adobe.com)

Goldtüpfelfarn düngen 

Als Aufsitzerpflanze braucht der blaue Tüpfelfarn kaum zusätzliche Nährstoffe. 

Daher musst du ihn im ersten Jahr nach dem Kauf und je ein Jahr nach dem Umtopfen nicht düngen. 

Danach empfehle ich ihn alle 4 bis 6 Wochen mit kleinen Dosen Flüssigdünger* beim Wachstum zu unterstützen. 


Substrat

Das perfekte Substrat sollte luftig sein und über ausreichend Drainage verfügen. Zusätzlich sollte es einen leicht sauren pH-Wert aufweisen. 

Orchideenerde* und Kübelpflanzenerde* erfüllen beide diese Anforderungen. Ich selbst nutze lieber Orchideenerde, da Orchideen auch Aufsitzerpflanzen sind, aber das ist jedem selbst überlassen. 


Goldtüpfelfarn umtopfen 

Als Aufsitzerpflanze haften die Wurzeln von Phlebodium aureum besonders gut an rauen Oberflächen. Das kann bei Tontöpfen dazu führen, dass sich die Zimmerpflanze nur schwer aus ihrem Topf nehmen lässt. 

Handelt es sich bei dem Topf, um einen günstigen Terrakottatopf kannst du ihn zerschlagen, um die Wurzeln zu schonen. 

Junge Exemplare sollten Jährlich umgetopft werden. Ältere Exemplare werden immer dann umgetopft, wenn ihr aktuelles Gefäß zu klein wird oder vollständig durchwurzelt ist. 

Wichtig ist, dass das neue Gefäß über ein Drainageloch verfügt. So kann überschüssiges Wasser abfließen und sich im Untersetzer sammeln. 

Der Goldtüpfelfarn darf nur so tief in die Erde gesetzt werden, dass die Rhizome nur auf der Erde aufliegen und nicht von Erde bedeckt sind. 

Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen ist der Frühling, kurz bevor das neue Wachstum einsetzt. 


Schneiden 

Die Zimmerpflanze braucht keinen Zierschnitt. Kranke und tote Triebe können jedoch jederzeit entfernt werden. 

Verwende für dieses Vorhaben eine saubere und scharfe Klinge. So verhinderst du Quetschungen und Infektionen an der Schnittstelle. 

Da der Goldtüpfelfarn giftig ist, empfehle ich dir beim Schnitt Handschuhe zu tragen.


Beliebte Sorten

  • Phlebodium aureum ‘Glaucum crispum’ – hat größere Blättchen mit stärker gekrausten Rändern
  • Phlebodium aureum ‘Mandaianum’ – hat tiefer eingeschnittene Blätter mit gewellten Zipfeln
  • Phlebodium aureum ‘Blue Star’ – hat kompakten Wuchs und ist für seine  luftreinigenden Eigenschaften bekannt

In der Pflege unterscheiden sie sich nicht zu dem hier beschriebenen Phlebodium aureum.


Junger Phlebodium-Trieb entfaltet sich
Als Aufsitzerpflanze braucht Phlebodium ein lockeres Substrat mit guten Drainageeigenschaften. (Bild: © Claudia Wizner – stock.adobe.com)

Phlebodium vermehren

Wer seinen Farn vermehren möchte hat zwei Wege dies zu erreichen: Teilung und Sporen. 

Teilung

Bei der Teilung wird die Mutterpflanze in mehrere Teile zerteilt. In wie viele Teile hängt von der Größe der Pflanze ab. 

Jedes Teil muss über ein Rhizom mit mindestens einem Trieb und Wurzeln verfügen. 

Die Teile werden auf die Erde aufgelegt. Wichtig ist das Rhizom nicht mit Erde zu bedecken. 

Von nun an sollte das Substrat leicht feucht und bei einer Temperatur von 20 °C bis 25 °C gehalten werden. Dies gelingt am besten mit einer Heizmatte*

Um einen Feuchtigkeitsverlust zu verhindern, kann eine durchsichtige Folie über die Pflanze gelegt werden. Alternativ kann auch ein Anzuchtkasten* verwendet werden. 

Ein Mal am Tag sollte jedoch gelüftet werden, damit frische Luft an die Jungpflanzen gelangt. 

Sobald du neues Wachstum erkennst kannst du sie an ihren finalen Standort stellen. Von der Pflege unterscheiden sie sich nun nicht mehr zu der Mutterpflanze. 

Sporen

Eine weitere Methode ist die Vermehrung durch Sporen. Sammel für diese Methode zunächst die reifen Sporen an einem trockenen Tag. 

Du merkst, dass die Sporen reif sind, indem sie bei leichten Bewegungen von den Blättern fallen. 

Sammel die Sporen in einem Gefäß. 

Als Nächstes werden sie auf Anzuchterde* verteilt. Diese wird nun mit einer durchsichtigen Folie bedeckt oder in einen Anzuchtkasten* gestellt. 

Von nun an muss die Erde stets feucht gehalten werden. Zudem darf die Temperatur nicht unter 17 °C fallen. Dies kann durch eine Heizmatte* gewährleistet werden. 

Nach 2 bis 5 Monaten beginnen die Sporen zu keimen. Sobald kleine Farne herangewachsen sind können diese in eigene Gefäße umgetopft werden. 

Von ihrer Pflege unterscheiden sie sich nun nicht mehr von der Mutterpflanze. 


Sporen des Goldtüpfelfarns
Die große Anzahl an Sporen verdeutlicht wie schwierig es ist den Goldtüpfelfarn über sie zu vermehren. (Bild: © Sinemat – stock.adobe.com)

Krankheiten, Schädlinge & Pflegefehler

Krankheiten

Der Goldtüpfelfarn ist nicht anfällig was Krankheiten anbelangt. 


Schädlinge 

Besonders bei zu trockener Luft und im Winter ist der Farn anfällig für Schildläuse. Diese sitzen gerne an der Blattunterseite und sind dort als kleine braune Flecken erkennbar.

Besteht der Befall bereits länger, beginnt der Boden um die Pflanze herum zu kleben. Dies liegt an dem Honigtau. 

Erkennst du einen Befall kannst du die Schildläuse mit einem in Alkohol getränkten Tuch entfernen. Bei einem stärkeren Befall kannst du die Pflanze mit Neemöl* einsprühen oder ein passendes Pflanzenspray* verwenden. 


Pflegefehler 

Goldtüpfelfarn bekommt braune Blattspitzen

Bekommt der Farn braune Blattspitzen, liegt dies an zu wenig Wasser oder an zu geringer Luftfeuchtigkeit. Stelle sicher, dass das Substrat nach Möglichkeit stets feucht und die Luftfeuchtigkeit erhöht ist. Letzteres lässt sich mit einem Luftbefeuchter gut erreichen. 

Goldtüpfelfarn bekommt gelbe Blätter

Gelbe Blätter können viele Ursachen haben. Die häufigsten sind

  • zu viel Wasser
  • zu viel Dünger

Phlebodium aureum sollte feucht gehalten werden. Bildet sich jedoch Nässe, kann dies der Pflanze schaden. 

Durch das Düngen bilden sich mit der Zeit Salzablagerungen. Diese sollten immer wieder durch Ausspülen des Substrates entfernt werden. Versuche das Düngen eine Zeit lang zu reduzieren und überprüfe wie es sich auf die Pflanze auswirkt. 

Goldtüpfelfarn verliert Blätter

Wirft eine Zimmerpflanze ihre Blätter ab, ist dies selten ein gutes Zeichen. Dies passiert jedoch hin und wieder. Besonders, wenn die Pflanze seit kurzem anderen Bedingungen ausgesetzt ist als zuvor. 

Das kann zum Beispiel kurz nach dem Kauf der Fall sein. Genauso gut kann es aber nach einem Standortwechsel oder dem Umtopfen passieren. 

Eine weitere Ursache kann Kälte und Zugluft sein. 

Blätter sterben im Zentrum der Pflanze 

Sterben die Blätter mittig in der Pflanze solltest du die Wurzeln unbedingt auf Wurzelfäule untersuchen. Diese tritt auf, wenn die Wurzeln zu lange zu nass stehen. 

Sollte es sich um Wurzelfäule handeln empfehle ich die Pflanze möglichst schnell in frisches Substrat zu setzen und zukünftig weniger zu gießen. 

Tipp: Beschädigte Blätter und Pflanzenteile erholen sich leider nicht mehr. Daher musst du nach Behebung des Problems warten bis neue Blätter wachsen. An ihnen erkennst du, ob deine Maßnahmen die gewünschte Wirkung haben.



Ich beantworte deine Fragen!

Ist der Goldtüpfelfarn giftig?

Ja, der Goldtüpfelfarn ist giftig. Er enthält an Zuckerreste gebundene Blausäure (cyanogene Glykoside). Diese wird bei Verletzung der Pflanze ausgeschüttet und dient in der Natur als Fraßgift. 
Daher sollte Phlebodium aureum nicht für Kinder und Haustiere erreichbar aufgestellt werden. 
Wurde ein Teil der Pflanze verzehrt empfehle ich die Giftzentrale Bonn unter https://gizbonn.de/ oder 0228 / 19 240 zu kontaktieren.


Nicht verpassen!



Quellen

Wikipedia DE
SmartGardenGuide.com

Letzte Aktualisierung am 19.03.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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Über den Autor
Richard Schmidt
Hey, mein Name ist Richard! Ich schreibe in meiner Freizeit auf dieser Webseite über die Pflege von Zimmerpflanzen. Schon lange faszinieren mich Zimmerpflanzen. Deshalb finden sich in meinem kleinen Urban Jungle die verschiedensten Pflanzen - vom Mainstream-Syngonium hin bis zu wahren Raritäten. Neben meiner Leidenschaft für Zimmerpflanzen bin ich ein wahrer Sneakerhead.


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