Philodendron Birkin pflegen


Seit 2019 zieht ein neuer Philodendron nach und nach in die Wohnungs-Dschungel: der Philodendron Birkin. Er ist eine sehr aufregende Zimmerpflanze, da jedes neue Blatt unberechenbar ist. Wie du deinen Philodendron Birkin pflegen kannst, erfährst du in diesem Beitrag!


Philodendron Birkin pflegen - Ein Portrait eines Philodendron Birkins mit grünen und panaschierten Blättern auf einem Holzschrank vor einem Fenster.
(Bild: © Andy N – stock.adobe.com)


Herkunft

Viele denken, dass der Philodendron Birkin aus den Regenwäldern eines warmen Landes stammen. Dies stimmt jedoch nicht. Bei diesem Philo handelt es sich um eine seltene Mutation des Philodendron Rojo Congo. Genauer gesagt handelt es sich um eine spontane chimäre Mutation

Dieser mutierte Teil der Pflanze wurde entfernt, weiter vermehrt. Die heute erwerbbaren Exemplare entstammen der Gewebekultur. Daher dachte man, dass sie sehr stabil sind, was ihre Variegation bzw. Panaschierung betrifft. Dies ist jedoch nicht der Fall, wie wir später noch besprechen werden. 

Philodendron Birkin gehört zu der Familie der Aronstabgewächse (Araceae).


Aussehen und Erkennungsmerkmale

Erkennbar ist der Philodendron Birkin an seinen dunkelgrünen ovalen Blätter mit gestreifter Variegation. Die Variegation ist in den meisten Fällen cremefarben. Die panaschierte Fläche variiert von Blatt zu Blatt. 

Dadurch, dass die Panaschierung nicht so stabil ist wie zunächst angenommen, kann es auch passieren, dass Blätter komplett weiß bleiben. Auch eine Rückentwicklung zu einem Philodendron Rojo Congo ist möglich. Vereinzelt sind auch Fälle von rötlichen Blättern bekannt. 

Junge Blätter wachsen oft mit einem hohen Weißanteil. Dieser reduziert sich während des Wachstums und das dunkle Grün kommt zum Vorschein. Ausgewachsene Blätter werden bis zu 20 cm lang. 

Der Philodendron Birkin hat einen eher kletternden Wuchs, ohne dabei zu ranken. Immer wieder bilden sich an Blattknoten Luftwurzeln. So erreicht er Höhen von bis zu 90 cm. Durch seinen langsamen Wuchs dauert es jedoch bis er diese erreicht. 

Die Blüte 

Bei meinen Recherchen für diesen Beitrag konnte ich keine Informationen darüber finden, dass ein Philodendron Birkin bereits in einer Wohnung geblüht hat.


Toxizität

Philodendron Birkin ist als giftig für Menschen und Tiere einzustufen. In ihm sind unlösliche Calciumoxalatkristalle enthalten. Beim Kauen oder Beißen werden diese freigesetzt. 

Sie führen zu Reizungen der Schleimhäute und des Magen-Darm-Trakts. Auch die Nieren können Schaden nehmen.

Daher sollte die Pflanze für Kinder und Haustiere unerreichbar platziert werden.
 

Der optimale Standort für Philodendron Birkin

Am liebsten steht der Philodendron Birkin an einem hellen Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit und feuchtem Substrat. Genauere Angaben und Standortbedingungen findest du hier. 

Die Temperatur am Standort liegt im Bestfall zwischen 16 °C und 28 °C. Nachts darf sie etwas fallen. Unter 12 °C sollte sie jedoch nie fallen. 

Zwar wächst der Philodendron auch bei mäßiger Luftfeuchtigkeit, jedoch gedeiht er in höherer Luftfeuchtigkeit. Etwa 60 % scheint die magische Grenze zu sein, besser noch höher. 

Am besten eignet sich ein Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit anzuheben. Alternativ gibt es jedoch noch weitere DIY-Methoden, welche du ausprobieren kannst. 

Direktes Sonnenlicht kann besonders zur Mittagszeit die Blätter verbrennen. Daher eignet sich eher helles indirektes Licht. Dieses erhält er besonders gut an West- und Ostfenstern. 

Ein zu dunkler Standort kann dazu führen, dass die Panaschierung der Blätter nachlässt.

Versuche an dem Standort Zugluft zu verhindern und einen Abstand zu laufenden Heizkörpern zu wahren.  

Durch seinen kletternden Wuchs rate ich dazu eine Kletterhilfe wie einen Moosstab* zu verwenden. 

Sobald die Temperaturen über 16 °C liegen kann der Philodendron Birkin auch nach draußen gestellt werden. Um die Blätter an die neuen Bedingungen zu gewöhnen, solltest du zunächst einen geschützten Standort wählen. Nach und nach kann die Zimmerpflanze dann heller gestellt werden. 


Philodendron Birkin überwintern

Während der Überwinterung solltest du versuchen, die normalen Bedingungen weiter zu halten. Stand dein Philodendron Birkin draußen, solltest du ihn wieder ins Haus holen, sobald die Temperaturen unter die 16 °C fallen. 

Wenn dein Standort nicht über ausreichend Licht verfügt, kannst du auch eine Pflanzenlampe einsetzen. Am besten eigen sich hier Vollspektrumlampen. 

Häufig wird die Luftfeuchtigkeit im Winter zum Problem. Durch die trockene Heizungsluft sinkt sie merkbar. Dies kann zu braunen Blattspitzen und Blatträndern führen. Versuche auch einen Abstand zu den Heizkörpern zu halten. So erreicht die trockene Luft nicht direkt die Pflanze. 

Das Düngen und Gießen wird im Winter reduziert. Es reicht aus, wenn ein Mal im Monat gedüngt wird. Gegossen wird immer, wenn die Oberfläche angetrocknet ist. 


Philodendron Birkin gießen 

Der Philodendron Birkin liebt feuchtes Substrat. Dennoch solltest du es zwischen dem Gießen oberflächlich antrocknen lassen. Um dies zu kontrollieren, kannst du einfach einen Finger ca. 5 cm tief in das Substrat stecken. 

Fühlt es sich trocken an und bleibt kein Substrat am Finger kann gegossen werden. Falls doch, solltest du noch ein paar Tage warten und dann den Test erneut durchführen. Alternativ kannst du auch ein Stäbchen für diesen Test verwenden.


Philodendron Birkin düngen

Für die Düngung verwende ich am liebsten einen hochwertigen Grünpflanzendünger* oder einen speziellen Philodendrondünger*. Anders als Festdünger lassen sich Flüssigdünger dynamischer einsetzen. 

Während der Wachstumsphase kannst du fast wöchentlich mit dem Gießen düngen. Alternativ kannst du die Dosis reduzieren und bei jedem gießen der Zimmerpflanze Nährstoffe zuführen. 

In den Wintermonaten rate ich das düngen zu reduzieren, jedoch nicht komplett zu stoppen. Eine Düngung im Monat ist hier ausreichend. 


Das perfekte Substrat

Ein luftiges und lockeres Substrat gibt den Wurzeln des Philodendron Birkin den nötigen Freiraum, um gut zu wachsen. Zudem lässt diese Struktur ausreichend Sauerstoff an die Wurzeln.

Zwar mag der Philodendron Birkin ein feuchtes Substrat, jedoch sollte er nicht im Nassen stehen. Daher ist eine gute Drainage essenziell. 

Am besten erfüllt diese Anforderung der verfeinerte Aroid-Mix


Umtopfen

Während der P. Birkin wächst sollte er jährlich umgetopft werden. So kann er parallel zu seinem sichtbaren Wachstum auch sein Wurzelsystem ausbauen. Der neue Topf sollte eine Größe größer sein. Wichtig ist, dass er über Drainagelöcher verfügt, denn so kann das Wasser abfließen. 

Wenn er ausgewachsen ist, reicht es alle zwei bis drei Jahre das Substrat zu erneuern. 

Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen ist der Frühling und der Frühsommer.


Philodendron Birkin schneiden

Tote und kranke Blätter solltest du stets entfernen. Wenn der Philodendron zu groß wird, kann er auch gekürzt werden. Dies sorgt für einen buschigen Look. 

Schneide nur mit scharfen und sauberen Klingen. So verhinderst du Quetschungen und die Wahrscheinlichkeit, dass Infektionen auftreten.


Was tun, wenn Philodendron Birkin seine Panaschierung verliert?

Wenn der Philodendron Birkin seine Panaschierung verliert oder komplett weiß bleibende Blätter ausbildet, heißt die Lösung schneiden. Schneide den Trieb vor dem Blatt, welches dir am besten gefällt ab. 

Der Neuaustrieb sollte sich dann an diesem Blatt orientieren. Warte jedoch vor dem Schnitt zwei bis drei Blätter ab. Manchmal kommt die Panaschierung auch von alleine wieder. 

Ein Grund neben dem Zufall für den Verlust der Panaschierung ist das Licht. Ist dieses nicht ausreichend vorhanden, bildet sich das Blattmuster zurück, um mehr Fotosynthese betreiben zu können. 


Philodendron Birkin vermehren

Die einzige verlässliche Vermehrungsmethode für den Philodendron Birkin ist die Vermehrung über Stecklinge.

Vermehrung durch Stecklinge 

Während der Philodendron Birkin in die Höhe wächst, bildet er immer wieder Blattknoten aus. An diesen Blattknoten bilden sich häufig Luftwurzeln. Diese erleichtern dir die Vermehrung sehr. So kannst du vorgehen: 

  • identifiziere einen Blattknoten, im Optimalfall mit Luftwurzeln und Blatt
  • durchtrenne den Trieb unterhalb des Blattknotens 
  • lasse die Schnittwunde antrocknen 
  • stelle den Steckling entweder in Wasser oder in feuchtes Sphagnum Moos
  • stelle den Steckling an einen Ort mit ausreichend Licht 
  • eine erhöhte Luftfeuchtigkeit kann den Bewurzelungsprozess beschleunigen 
  • sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben kannst du die Jungpflanze in ein Substrat deiner Wahl setzen


Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler

Krankheiten

Mit der richtigen Pflege ist der Philodendron Birkin bei uns nicht von Krankheiten betroffen. 


Schädlinge

Spinnmilben

Spinnmilben treten oft bei der Überwinterung auf. Bei niedriger Luftfeuchtigkeit vermehren sie sich rasant. Du erkennst sie an ihren Gebilden unter den Blättern und in Blattachseln, welche an Spinnweben erinnern. Zudem lassen sich kleine Flecken und gelbe Blätter erkennen. 

Entdeckst du einen Befall solltest du deinen Philodendron als Erstes isolieren. So verbreiten sich die Schädlinge nicht in deiner Wohnung.

Bei Spinnmilben hilft es bereits, die betroffene Pflanze abzubrausen. Danach kannst du die Blätter mit Neemöl* behandeln. Hilft dies nicht rate ich dir zu einem Ungezieferspray* oder Fressfeinden wie der AC Raubmilbe*.

Thripsen

Thripsen sind kleine schwarze Käfer, welche deutliche Bissspuren in Form von hellen Punkten hinterlassen. Auch an ihren schwarzen Kotkugeln sind sie gut zu erkennen. Ihre Larven befinden sich auf den Blättern und in den oberen 5 cm des Substrates. Daher sollte dieses nach der erfolgreichen Behandlung ausgewechselt werden. 

Gegen Thripsen hilft eine Mischung aus 1l Wasser, 50g Schmierseife* und 20 ml Spiritus*. Diese wird mehrmals auf die Blätter aufgetragen.

Alternativ kannst du auch ein Pflanzenschutzspray* verwenden. Zusätzlich kannst du Blautafeln* verwenden, um die adulten Tiere zu fangen. 


Pflegefehler 

Häufig sind Pflegefehler die Ursache, wenn dein Philodendron abbaut. Die häufigsten Pflegefehler findest du hier: 

gelbe Blätter

Bekommt der Philodendron gelbe Blätter handelt es sich in den meisten Fällen um ein Gießproblem. Ist das Substrat trocken benötigt er mehr Wasser. Ist es nass umgekehrt. Untersuche im letzteren Fall auch die Wurzeln, um Wurzelfäule auszuschließen.

Braune Blattspitzen und Blattränder 

Bei braunen Blattspitzen und Blatträndern ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, oder die Pflanze steht zu nah an einem Heizkörper. Die Luftfeuchtigkeit sollte mindestens 60 % betragen. Hier findest du verschiedene Methoden die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Braune Blätter

Bekommt der Philodendron Birkin braune Blätter, liegt in vielen Fällen eine Überwässerung vor, aus welcher Wurzelfäule resultiert ist. Untersuche daher die Wurzeln. Sind sie braun, weich oder riechen modrig solltest du diese entfernen. 

Danach kannst du den Philo in neues Substrat setzen und eher trocken halten. 

Bei braunen Blättern kann jedoch auch das Gegenteil der Fall sein: eine Unterwässerung. Sie erkennst du an trockenem Substrat und oft auch an hängenden Blättern. 

In diesem Fall hilft es die Erde zu befeuchten. Wird sie länger nass bildet sich ebenfalls schnell Wurzelfäule. 


Ich beantworte deine Fragen! 

Ist ein Philodendron Birkin giftig?

Ja, der Philodendron Birkin ist giftig. Die in ihm enthalten Calciumoxalatkristalle können Schleimhäute reizen und Nieren schädigen. Daher sollte der Philodendron für Kinder und Haustiere unerreichbar platziert werden.


Nicht verpassen!



Quellen

bybrittanygoldwyn.com

Letzte Aktualisierung am 25.03.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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Über den Autor
Richard Schmidt
Hey, mein Name ist Richard! Ich schreibe in meiner Freizeit auf dieser Webseite über die Pflege von Zimmerpflanzen. Schon lange faszinieren mich Zimmerpflanzen. Deshalb finden sich in meinem kleinen Urban Jungle die verschiedensten Pflanzen - vom Mainstream-Syngonium hin bis zu wahren Raritäten. Neben meiner Leidenschaft für Zimmerpflanzen bin ich ein wahrer Sneakerhead.


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