Pfeilblätter, auch Alokasien genannt, sind bei Zimmerkultur nicht ganz einfach zu halten. Umso wichtiger ist es, sie so optimal wie möglich zu pflegen.
Wie das geht, erfährst du in dem folgenden Pflege-Guide.

Herkunft des Pfeilblatts
Das Pfeilblatt bzw. die Alokasie ist unter den botanischen Namen Alocasia lowii oder auch Alocasia longiloba verzeichnet, wobei ersteres geläufiger verwendet wird.
Sie entstammt der Familie der Aronstabgewächse (Araceae).
Ursprünglich wächst die tropische Pflanze auf der Malaiischen Insel Borneo.
Eine der bekanntesten Alokasien-Arten ist die Alocasia zebrina.
Aussehen und Erkennungsmerkmale
Alokasien sind schöne Blattschmuckpflanzen, welche ca. 50 Zentimeter hoch werden können.
Sie bilden knollenförmige Rhizome (unterirdisch oder dicht über dem Boden wachsende Sprossachsensysteme, sogenannte „Erdsprossen“) und lockere Horste (Pflanzenwuchsform, bei der viele Pflanzentriebe eng aneinander stehen) aus.
Die Blätter des Pfeilblatts sind langstielig und unmittelbar über dem Boden bzw. am Grund eines Pflanzensprosses wachsend.
Sie sind oval und, wie der Name schon sagt, pfeilförmig ausgebildet. Außerdem weisen sie eine grün-weiße Musterung auf.
Die Blattspreite, also der flächige Teil des Blatts oberhalb vom Stil ist dunkelgrün glänzend und zeigt eine Weißzeichnung entlang der Blattnerven auf. Die Blattunterseite hingegen ist purpurn bis violett.
Die Blätter können 20 bis 30 Zentimeter lang und über 10 Zentimeter breit werden.
Die Blüte
Die Blüte der Alocasia lowii ist im Gegensatz zu den Blättern der Zimmerpflanze eher unscheinbar.
Sie besteht aus einem Kelchblatt und einem daraus herauswachsenden Kolben. Bei den meisten Pfeilblatt-Sorten ist das Kelchblatt hellgrün und der Kolben gelblich.
Zumeist werden die Blütenstände auch direkt abgeschnitten, damit sie der Alokasie nicht zu viel Kraft rauben.
Die Frucht
Aus der Blüte des Pfeilblatts entwachsen viele rote, kleine Beeren, welche stark giftig sind.
Achtung! Beim Abschneiden des Blütenstands sollten immer Handschuhe getragen werden, damit der Milchsaft nicht auf die Haut gelangen kann.
Der optimale Standort für das Pfeilblatt
Das Pfeilblatt steht am liebsten an halbschattigen bis schattigen Plätzen im Zimmer.
Es kommt ganzjährig mit normalen Zimmertemperaturen aus. Da die Alocasia longiloba jedoch tropischer Natur ist, verträgt sie keine kühle Zugluft. Außerdem dürfen die Temperaturen nie, zum Beispiel auch im Winter nicht unter 18 °C fallen.
Alocasia lowii überwintern
Neben den Temperaturen, fordert auch die Heizungsluft die Alokasie im Winter heraus.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Luftfeuchtigkeit für das Pfeilblatt dennoch ausreichend hoch bleibt. Dies wird zum Beispiel durch regelmäßiges Einsprühen (mit kalkarmem Wasser) oder durch einen Luftbefeuchter sichergestellt.
Zudem sollte die Alocasia longiloba im Winter nicht gedüngt und etwas sparsamer als im restlichen Jahr gegossen werden. Jedoch sollte das Substrat auch dann nie vollkommen austrocknen.
Alocasia longiloba gießen
Im restlichen Jahr sollte Erde der Alokasie immer gleichmäßig feucht gehalten werden. Die Erde kann aber zwischen den einzelnen Gießvorgängen oberflächlich antrocknen.
Staunässe darf beim Gießen nicht entstehen, da die Pflanze dies nicht gut verträgt. Entsprechend sollte überschüssiges Gießwasser sofort abgeschüttet werden.
Idealer Weise wird beim Gießen (genau wie beim Einsprühen) ausschließlich zimmerwarmes, kalkarmes Wasser verwendet.
Alocasia lowii düngen
Das Pfeilblatt wird durch schwach dosierte Düngegaben alle zwei Wochen ausreichend mit Nährstoffen versorgt.
Es kann normaler Dünger für Grünpflanzen* verwendet werden. Die angegebene Dosis sollte für die Alokasie halbiert werden.
Dieser Rhythmus sollte jedoch nur von April bis September verfolgt werden. In den restlichen Monaten sollte die Zimmerpflanze keine Düngung erhalten.
Das perfekte Substrat des Pfeilblatts
Das Substrat betreffend, ist das Pfeilblatt etwas anspruchsvoll. Geeignet ist eine humusreiche Mischung aus Blähton*, Sand und Torfmoos (Sphagnum)*.
Durch die beiden zuerst genannten Anteile des Gemischs kann Durchlässigkeit und gute Drainage im Topf sichergestellt werden.
Alocasia longiloba umtopfen
Wenn der Topf der Alokasie für ihre Wurzeln nicht mehr ausreichend ist oder ihre Erde nicht mehr frisch ist, wird es Zeit zum Umtopfen.
Zumeist geschieht dies ungefähr alle zwei Jahre. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass die Pflanze nur im zeitigen Frühjahr umgetopft wird.
Dabei wird die Pflanze wie üblich von ihrem alten Substrat gelöst und in einen neuen, größeren Kübel mit frischer Erde umgesetzt.
Achtung! Da das Pfeilblatt, wie alle Aronstgewächse giftig ist, sollte man beim Umtopfen (und auch beim Schneiden, Vermehren oder Pflegen der Alokasie) immer Handschuhe tragen, um mögliche Hautreizungen zu vermeiden.
Das Pfeilblatt schneiden
Generell ist ein Schnitt der Blätter selbst nicht notwendig.
Wird dir deine Alokasie jedoch zu groß, kannst du die Triebe mit einer sauberen (Garten-)Schere oder einem sauberen Messer auf zwei Drittel zurückschneiden.
Dies sollte am besten, genauso wie das Umtopfen, im Frühjahr erledigt werden. Ebenfalls sollten abgestorbene Blätter entfernt werden.
Tipp: Danach Holzkohlepulver* auf die Schnittstelle zu geben kann verhindern, dass Krankheitserreger in die Pflanze eindringen können.
Alocasia lowii vermehren
Generell sollten hauptsächlich nur größere bzw. ältere Alokasien vermehrt werden.
Das Wurzelsystem jüngerer Pfeilblätter ist noch nicht genügend ausgebildet und sie können noch keine Samen zur Vermehrung ausbilden.
Vermehrung durch Wurzelteilung
Das Pfeilblatt kann vermehrt werden, indem seine Rhizome mit einem sauberen, scharfen Messer in mehrere Stücke durchteilt werden.
Da die Pflanze zuvor von ihrer Erde gelöst werden muss, ist es zum Beispiel praktisch die Ableger direkt beim Umtopfen abzutrennen.
Nachdem die Ableger etwas angetrocknet sind, können sie in ein passendes Substrat eingepflanzt werden.
Gute Bedingungen für die Alocasia lowii, wie warme Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit sind entscheidend für den Erfolg des Prozesses.
Vermehrung durch Aussaat
Die zweite Variante basiert auf den Samen, welche das Pfeilblatt selbst ausbildet.
Generell kann man diesen Prozess ganzjährig durchführen. Aufgrund der hohen eignet sich jedoch besonders der Sommer.
Am besten werden die Samen zeitnah, also ungefähr innerhalb eines Monats nach ihrer Gewinnung eingepflanzt werden.
Zuvor sollten die Samen mit heißem Wasser übergossen werden und ungefähr zwei Tage quellen.
Daraufhin können sie ca. ein Zentimeter tief in ein passendes Substrat eingepflanzt werden. Die richtigen Bedingungen (hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit) helfen den Pflänzchen zu wachsen.
Sie sollten während der Wachstumsphase regelmäßig mit kalkarmem Wasser gegossen und täglich besprüht werden.
Nach etwa einem Monat können die kleinen Pflanzen vereinzelt werden. Nun werden sie auch wie erwachsene Alokasien gepflegt.
Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler des Pfeilblatts
Pfeilblätter können nicht nur von unterschiedlichen Schädlingen befallen werden, auch Pflegefehler machen ihr zu schaffen.
Besonders im Winter haben kühle Temperaturen zumeist Wurzelfäule oder Schädlingsbefall zur Folge.
Wichtig ist es die Probleme durch regelmäßige Kontrollen schnell zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Wie das geht, erfährst du im Folgenden.
Krankheiten und Schädlinge
Befall durch weiße Fliegen
Wenn das Pfeilblatt von der weißen Fliege befallen ist, fällt der klebrige Honigtau auf den Blättern zuerst auf. Die Blätter der Alokasie bekommen ebenfalls Flecken und vergilben mit der Zeit.
Zudem sind die Schädlinge daran auszumachen, dass sie umherfliegen, wenn die Pflanze berührt wird.
Zur Bekämpfung eignet sich häufiges Lüften, sowie Spinnen oder Schlupfwespen als natürliche Fressfeinde. Auch Gelbtafeln*, welche an der Zimmerpflanze angebracht werden, können helfen.
Befall durch Spinnmilben
Spinnmilben erkennt man bei starkem Befall an Geflechten aus Gespinsten, welche sich an der Pflanze ausbreiten. Die Tierchen selbst sind nur bis zu einem halben Millimeter groß und rot.
Sie zerstören die Alokasie, indem sie an ihren Blattunterseiten saugen. Die Blätter der Pflanze weisen kleine helle Punkte auf, die schnell zu einem größeren bronzenen Fleck werden können.
Bekämpfen kann man die Schädlinge, indem man die Pflanze abduscht oder die Blätter mit einer Spülmittellösung einreibt. Ebenfalls kann ein Sud aus Brennnesselblättern, Zwiebeln oder Knoblauch helfen.
Eine andere Variante zur Bekämpfung wären Gallmücken oder Schlupfwespen, welche als natürliche Fressfeinde agieren.
Befall durch Blattläuse
Blattläuse lassen sich auf der Zimmerpflanze nieder, um ihren Pflanzensaft auszusaugen und schädigen ihr somit. Dadurch welken und vergilben ihre Blätter und fallen infolgedessen ab.
Um sie zu bekämpfen, kannst du die Blätter der Alokasie mit Spülmittellösung abwischen oder Pflanze abduschen.
Ebenfalls können Brennnessel oder Zwiebelsud oder natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer, Spinnen oder Gallmücken eingesetzt werden.
Befall durch Woll- und Schildläuse
Wollläuse sind als kleine graue bis weiße „Wollbüschel“ in den Blattachsen oder an Knospen zu identifizieren.
Schildläuse hingegen sind anhand von ein bis drei Millimeter großen dunkelbraunen Verdickungen auf Zweigen, Blattadern oder an Knospen zu erkennen.
Zur Schädlingsbekämpfung hilft das Abwischen mit Spülmittellösung oder Alkohol. Außerdem können die Tierchen auch einfach vorsichtig abgeschabt werden.
Hilfsmittel zur Schädlingsbekämpfung
Bei allen Schädlingen ist ebenfalls, besonders bei starkem Befall eine Anwendung von Keine Produkte gefunden. zu empfehlen.
Die Mittel sollten jedoch unbedingt passend für den jeweiligen Schädlingstyp sein. Dies ist zumeist der Verpackung zu entnehmen.
Pflegefehler
Alocasia lowii bekommt gelbe Blätter
Eine häufige Folge von Pflegefehlern können matte, vergilbende Blätter sein. Diese Ursachen können dahinterstecken und so kannst du ihnen entgegenwirken:
- Staunässe: Die Pflanze sollte möglichst schnell in ein neues Substrat gepflanzt werden
- Trockenheit: Wenn das Pfeilblatt zu trockensteht, sollte dringend für eine höhere Luftfeuchtigkeit gesorgt werden
- Kälte: Hier kann ein Standortwechsel helfen
Ebenfalls kann es auch vorkommen, dass das Blatt alt ist und natürlich abstirbt. In diesem Fall liegt keine fehlerhafte Pflege vor.
Ich beantworte deine Fragen!
Ist das Pfeilblatt giftig?
Wie alle Aronstgewächse gehört auch das Pfeilkraut zu den giftigen Pflanzen (für Menschen und Tiere).
Sicherlich ist die Alokasie nicht stark giftig, aber dennoch sollte man bei ihrer Pflege vorsichtig sein und stets Handschuhe tragen.
Der Milchsaft, welcher in allen Teilen der Alocasia longiloba enthalten ist, beinhaltet Giftstoffe, welche entzündliche Reaktionen auf der Haut hervorrufen können.
Achtung! Der Milchsaft sollte ebenso niemals aufgenommen werden, da Magen- und Darmprobleme oder schlimmstenfalls auch Verkrampfungen und Kreislaufversagen folgen können.
Auch die Beeren in den Blüten der Pflanze gelten als sehr giftig, weshalb die Blütenstände immer entfernt werden sollten.
Gerade wenn man Kinder oder Haustiere hat, ist das Pfeilblatt somit vielleicht nicht die beste Wahl.
Ist die Alocasia lowii schwer zu pflegen?
Die Alokasie ist eine eher anspruchsvolle Pflanze und sollte daher vielleicht nicht von Pflanzen-Neulingen gewählt werden.
Unter Beachtung der Tipps aus diesem Pflege-Guide, sollte sich die Haltung des Pfeilblatts aber relativ problemlos ereignen.
Warum werden die Spitzen/ Ränder des Pfeilblatts gelb oder braun?
In diesem Fall steht die Alokasie wahrscheinlich zu trocken. Um das Problem zu lösen, sollte die Alocasia lowii häufiger besprüht oder umgestellt werden.
Nicht verpassen!
Quellen
Wikipedia 1
Wikipedia 2
Wikipedia 3
Pflanzenforschung.de
experto.de
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