Der Wüstenkohl ist eine recht robuste Sukkulente welche nur wenig Pflege erfordert. Durch ihre auffälligen rötlichen Blätter zieht sie schnell die Aufmerksamkeit in der Wohnung auf sich.
Wie du Kalanchoe thyrsiflora pflegen kannst erfährst du in diesem Beitrag.
Herkunft
Wüstenkohl (lat. Kalanchoe thyrsiflora) gehört der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) an. Hier nennt man sie auch Wüstenrose.
Sie stammt aus der Kapprovinz Südafrikas und Botswana (ein Land, welches im Norden an Südafrika grenzt). Bevorzugt wächst die Kalanchoe in Busch- und Graslandschaften mit durchlässigen Böden.
Bei uns wird sie ausschließlich als Zimmerpflanze gehalten.
Aussehen und Erkennungsmerkmale der Wüstenrose
Die Blätter sind es, was den Wüstenkohl so beliebt macht. Sie sind dickfleischig und eifömig. Im Vergleich zu anderen Sukkulenten können sie mit 15 cm recht lang werden.
Sie dienen als Wasserspeicher für Trockenperioden. Das Interessante an ihnen sind die roten Adern und der rote Blattrand. Dieser wird deutlicher, wenn die Blätter Sonnenlicht abbekommen.
Als Kontrast zu dem rot haben die Blätter einen satten Grünton. Sie sind mit einer Art Wachs bezogen, was ihnen einen matten Glanz verleiht.
Die Wüstenrose wächst recht gemütlich und langsam. Dennoch kann sie bis zu einem Meter hoch werden. Bildet sie einen Blütenstand aus kann sie sogar Höhen bis 1,5 m erreichen. Bei uns bleibt sie jedoch meistens etwas kleiner.
Die Blüte
Im zweiten Lebensjahr kann Kalanchoe thyrsiflora im Frühjahr einen Blütenstand ausbilden. Dieser blüht dann zwischen März und Mai.
Der bis zu 50 cm lange Blütenstand besteht aus vielen kleinen Blüten. Abhängig von der Sorte sind die Blüten weißlich, gelb oder rot. Setzt die Blüte ein erobert schnell ein intensiver süßlicher Duft die ganze Wohnung.
Nach der Blüte stirbt die Sukkulente ab. Daher ist es für viele Zimmergärtner nicht schlimm, dass sich in der Wohnung nur selten ein Blütenstand bildet.
Standort des Wüstenkohls
Der Standort sollte hell bis sonnig sein. Bevor die Wüstenrose in die pralle Sonne gestellt wird müssen die Blätter erst an das viele Sonnenlicht gewöhnt werden.
Normale Zimmertemperaturen von 17 °C bis 22 °C reichen der Südafrikanerin vollkommen aus. Im Sommer hat man zudem die Möglichkeit die Sukkulente nach draußen zu stellen.
Für dieses Vorhaben sollte zunächst ein geschützter Platz gewählt werden, damit sich die Blätter an die neuen Bedingungen gewöhnen können. Danach kann die Zimmerpflanze Stück für Stück heller gestellt werden.
Auch der finale Standort sollte vor Regen geschützt sein. Sobald sich die Temperaturen den 12 °C nähren empfehle ich die Pflanze wieder ins Haus zu holen.
Wüstenkohl überwintern
Da der Wüstenkohl weder frosthart noch winterhart ist, muss er in der Wohnung oder dem Wintergarten überwintert werden. Am besten eignet sich ein heller Platz am Fenster.
Temperaturen zwischen 8 °C und 15 °C sind während dieser Zeit optimal. Die Zimmerpflanze kann man jedoch auch wärmer überwintern.
In der Ruhephase wird wenig bis gar nicht gegossen. Gegossen wird nur dann, wenn das Substrat gut angetrocknet ist. Das Düngen wird während dem Überwintern pausiert.
Kalanchoe thyrsiflora gießen
Beim Gießen des Wüstenkohls gibt es nicht viel zu beachten. Es gilt Staunässe um jeden Preis zu verhindern. Entwickelt sich Wurzelfäule ist die Zimmerpflanze quasi nicht mehr zu retten.
Zwischen dem Gießen sollte das Substrat daher gut antrocknen können. Ein guter Indikator bei Sukkulenten sind die Blätter, welche als Wasserspeicher dienen.
Werden sie leicht schrumpelig ist dies ein Zeichen dafür, dass die Pflanze ihre Wasserreserven aufgebraucht hat. Dann wird gegossen, bis sich Wasser im Untersetzer sammelt.
Nach ein paar Minuten wird das überschüssige Gießwasser weggeschüttet.
Wüstenrose düngen
Wenn du möchtest, kannst du zwischen März und September ein Mal im Monat den Wüstenkohl mit Kakteendünger* düngen. Alternativ kann auch Grünpflanzendünger* in kleinen Dosen verwendet werden.
Aufgrund der empfindlichen Wurzeln und dem langsamen Wachstum gilt: weniger ist mehr!
Substrat
Am besten gedeiht die Wüstenrose in Substrat, welches ihren Naturstandort imitiert. Dies gelingt Kakteenerde* mit einem neutralen pH-Wert von 7,0 am besten.
Wenn du möchtest, kannst du dir auch einSubstrat selbst mischen. Hierfür nimmst du einfach einen Teil herkömmliche Blumenerde und vermischt sie mit je einem Teil Lavasand und Blähton*. Eine ausführliche Anleitung zum Mischen von Sukkulenten-Substrat findest du hier.
So erreichst du die nötige Drainage.
Wenn du die Drainage weiter verbessern möchtest, kann ich dir diesen Artikel zur Verbesserung der Drainage für Sukkulenten empfehlen.
Umtopfen
Wie bei vielen andern Pflanzen ist der beste Zeitpunkt für das Umtopfen das Frühjahr. So heilen Verletzungen schneller und die Pflanze legt einen kräftigen Start in die Wachstumsphase hin.
Umgetopft wird immer dann, wenn der aktuelle Topf durchwurzelt ist. Dies erkennst du daran, dass sich die Zimmerpflanze aus ihrem Topf drückt oder Wurzeln aus dem Drainageloch wachsen.
Ich rate dazu parallel zu dem Umtopfen das Substrat zu erneuern. So bekommt die Wüstenrose alle Nährstoffe, die sie in der Wachstumsphase braucht.
Nach dem Erneuern des Substrats empfehle ich dir die Zimmerpflanze etwa 4 bis 6 Monate nicht zu düngen. Viele Erden sind bereits vorgedüngt.
Beliebte Wüstenkohl-Sorten
- Kalanchoe thyrsiflora ‘Fantastic’
- Kalanchoe thyrsiflora ‘Red Lips’
- Kalanchoe thyrsiflora ‘Sahara Shadows’
- Kalanchoe thyrsiflora ‘Variegata’
Wüstenkohl schneiden
Kalanchoe thyrsiflora benötigt keinen Schnitt. Lediglich tote und kranke Blätter müssen hin und wieder abgeschnitten werden.
Nach dem Überwintern kann es sein, dass sich lange, dünne triebe (Geilwuchs) gebildet haben. Wenn du möchtest, kannst du diese entfernen. So behält der Wüstenkohl einen kompakteren Wuchs.
Wann immer du deine Sukkulente schneidest, solltest du eine saubere und scharfe Klinge verwenden.
So stellst du sicher, dass der Schnitt keine Quetschungen verursacht und minimierst das Risiko von Infektionen der Schnittwunde.
Wüstenkohl vermehren
Möchtest du den Wüstenkohl vermehren hast du die Qual der Wahl. Es gibt fünf Wege der Vermehrung: Ableger, Brutblätter, Blattstecklinge, Kopfstecklinge und Samen.
Vermehrung durch Ableger
Am Ende des ersten Lebensjahres und im Laufe des zweiten kann es sein, dass Kalanchoe thyrsiflora Ableger ausbildet. Sind die Ableger etwas größer geworden, können sie ohne Bedenken von der Mutterpflanze entfernt werden.
Nach dem Entfernen werden sie ein eigene mit Kakteenerde* gefüllte Töpfe gesetzt. Von ihrer Pflege unterscheiden sie sich nicht von der Mutterpflanze.
In den ersten sechs Monaten rate ich jedoch dazu nicht zu düngen.
Vermehrung durch Brutblätter
Hin und wieder bildet die Wüstenrose sogenannte Brutblätter aus. Hierbei handelt es sich um Blätter, welche Wurzeln ausgebildet haben. Entdeckst du ein solches Blatt, kannst du es vorsichtig von der Pflanze entfernen.
Lasse die Schnittstelle einen Tag antrocknen. Dann kannst du es auf angefeuchtete Anzuchterde legen. Stelle es warm und halbschattig. Direktes Sonnenlicht sollte vermieden werden.
Im Laufe der Zeit bildet das Blatt einen eigenen Trieb aus.
Sobald dieser etwa 10 cm bis 20 cm groß ist, kann die Jungpflanze in ein eigenen Topf mit Kakteenerde* umgetopft werden.
Die Pflege unterscheidet sich nun nicht mehr von der Pflege der Mutterpflanze.
Vermehrung durch Blattstecklinge
Die Vermehrung durch Blattstecklinge ist nicht nur einfach, sondern funktioniert wie bei vielen anderen Sukkulenten sehr gut.
Trenne einfach im Frühjahr oder Sommer ein großes und gesundes Blatt von Kalanchoe thyrsiflora ab. Lasse die Schnittstelle über Nacht antrocknen. So schützt du sie vor Fäule.
Danach legst du die Blätter einfach auch angefeuchtete Anzuchterde. Diese muss nun hin und wieder angefeuchtet werden.
Stelle das Blatt halbschattig und warm. Direktes Sonnenlicht darf die Stecklinge nicht erreichen. Bereits nach kurzer Zeit bilden sich Wurzeln und ein neuer Trieb nahe der Schnittstelle.
Sobald die Zimmerpflanze eine Höhe von etwa 20 cm erreicht hat, kannst du sie in Kakteenerde* umtopfen.
Vermehrung durch Kopfstecklinge
Genau wie für Blattstecklinge ist auch für Kopfstecklinge der beste Zeitraum von Frühjahr bis Sommer.
Bei für einen Kopfsteckling wird eine etwa 25 cm lange Triebspitze abgetrennt. Danach werden die untersten Blätter entfernt und so der Stamm freigelegt.
Als Nächstes musst du den Steckling ein paar Tage lang antrocknen lassen. So verschließen sich die Wunden und so wird Fäule verhindert.
Danach wird der Steckling in angefeuchtete Anzuchterde gesteckt. Diese muss regelmäßig angefeuchtet werden.
Stelle den Steckling nun halbschattig und warm. Binnen weniger Wochen bilden sich Wurzeln. Diesen Prozess kannst du durch neues Wachstum an der Triebspitze erkennen.
Einige Wochen nachdem das neue Wachstum eingesetzt hat kann Kalanchoe thyrsiflora in Kakteenerde* umgetopft werden.
Von der Pflege der Mutterpflanze unterscheidet sich die Jungpflanze nicht.
Vermehrung durch Samen
Auch für die Samen ist der beste Zeitpunkt das Frühjahr und der Sommer. Mische eine Erde aus 25 % Kakteenerde und 75 % Sand. Feuchte dieses an und gebe die Samen auf das Gemisch.
Von nun an gilt es das Substrat gleichmäßig feucht zu halten.
Stülpe nun eine durchsichtige Folie über die Samen. So bindest du die Feuchtigkeit und Wärme. Alternativ kannst du hier auch einen Anzuchtkasten verwenden.
Stelle nun die Samen hell und warm (zwischen 22 °C und 25 °C). Falls diese Temperaturen mit dem Standort nicht erreichbar sind, kannst du eine Heizmatte verwenden.
Bereits nach kurzer Zeit keimen die Samen. Die Keimlinge müssen erst an das Sonnenlicht gewöhnt werden. Hierfür werden sie ein paar Tage dunkler gestellt und dann langsam ins Licht gerückt.
Sobald die Keimlinge sich zu kleinen Pflanzen entwickelt haben können sie in eigene Töpfe mit Kakteenerde* gesetzt werden. Von der Pflege unterscheiden sie sich nun nicht mehr zu der Mutterpflanze.
Krankheiten, Schädlinge & Pflegefehler
Kalanchoe thyrsiflora ist generell eine sehr robuste Pflanze. Daher ist sie kaum krank und nur selten von Schädlingen befallen.
Krankheiten
Die Wüstenrose wird nur äußerst selten von Krankheiten befallen. Nur Mehltau tritt hin und wieder auf.
Mehltau bildet einen weißen, teils fleckigen Belag auf der Blattoberseite. Bei genauerer Betrachtung sind feine Sporen erkennbar.
Häufig wird der natürliche weißliche Belag auf den Blättern mit Mehltau verwechselt. Der Unterschied ist, dass der natürliche Belag das ganze Blatt gleichmäßig bedeckt und keine Unebenheiten ausbildet.
Entdeckst du einen Befall rate ich dir ein Fungizid* zu verwenden.
Schädlinge
Die meisten Schädlinge meiden den Wüstenkohl. Lediglich Wollläuse lassen sich von Zeit zu Zeit auf dem Wüstenkohl nieder. Sie bevorzugen die Blattunterseite und die Blattachseln.
Du erkennst sie an ihren weißen wollartigen Panzern. Bei einem kleinen Befall reicht es meistens die Pflanze an mehreren Tagen abzubrausen.
Ist der Befall größer empfehle ich ein Pflanzenschutzmittel* zu verwenden.
Pflegefehler
Macht dein Wüstenkohl keinen gesunden Eindruck sind meisten Pflegefehler Schuld. Im Folgenden zeige ich dir die häufigsten Pflegefehler und wie du sie korrigierst.
Trockene und verschrumpelte Blätter
Hat dein Wüstenkohl trockene und verschrumpelte Blätter handelt es sich meistens um einen Wassermangel. Die Blätter dienen als Wasserreserven. Sind diese leer werfen sie falten und trocknen aus.
Weiche Blätter
Auch weiche Blätter können ein Anzeichen für einen Wassermangel sein. Ist das Substrat durchgehend feucht oder nass wird es sich jedoch eher um Wurzelfäule handeln.
Wurzelfäule tritt auf, wenn die Pflanze zu nass steht. Die Sukkulente ist dann kaum noch zu retten. Du kannst aber noch versuchen aus ihren Blättern und Trieben Stecklinge zu gewinnen.
Helle und schwache Blätter
Bildet die Wüstenrose vermehrt helle und schwache Blätter aus liegt ein Nährstoffmangel oder ein Lichtmangel vor. Ich empfehle dir deine Pflanze in frisches Substrat zu pflanzen und hell zu stellen.
Ich beantworte deine Fragen!
Ist der Wüstenkohl giftig?
Alle Teile des Wüstenkohls enthalten Glykoside und sind daher leicht giftig. Glykoside sind zum Beispiel auch im Fingerhut enthalten. Sie wirken auf das Herz und den Kreislauf.
Daher treten nach dem Verzehr häufig Herz-Kreislauf-Störungen und Verdauungsbeschwerden auf.
Wurde ein Bestandteil des Wüstenkohls verzehrt rate ich besonders bei Kindern dazu die Giftzentrale Bonn unter https://gizbonn.de/ oder 0228 / 19 240 zu kontaktieren.
Der Wüstenkohl sollte für Kinder und Haustiere unerreichbar platziert werden.
Ist der Wüstenkohl für Haustiere giftig?
Wüstenkohl ist für Hunde, Katzen und alle weiteren Haustiere giftig. Die in allen Pflanzenteilen enthaltenen Glykoside verursachen Verdauungsbeschwerden und Herz-Kreislauf-Störungen.
Sollte dein Haustier ein Teil von Kalanchoe thyrsiflora verzehrt haben rate ich dir einen Tierarzt aufzusuchen. Nehme ein Teil der Pflanze als Probe mit.
Generell sollte der Wüstenkohl für Haustiere unerreichbar platziert werden.
Was ist der weiße Belag auf den Blättern von dem Wüstenkohl?
Der weiße Belag auf den Blättern des Wüstenkohls ist ein natürliches Phänomen und schützt die Blätter vor unterschiedlichen Umwelteinflüssen wie Hitze und Sonne.
Über die Zeit wird er durch die Witterung wie Regen abgetragen. Er erneuert sich aber.
Wieso bildet der Wüstenkohl nach dem Winter lange dünne Triebe aus?
Bildet der Wüstenkohl während oder nach dem Winter bzw. der Überwinterung lange dünne Triebe aus handelt es sich meistens um Geilwuchs.
Diesen kannst du einfach entfernen.
Bilden sich jedoch am Ende des Triebs knospen handelt es sich um einen Blütenstand. Diesen kannst du entfernen oder blühen lassen – ganz wie du möchtest.
Nicht verpassen!
Quellen
Gardening Know How
Unusual Seeds
Letzte Aktualisierung am 25.03.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API